Altenburg. Handball, Thüringenliga: Die Altenburger durchbrechen .die Ziegelheimer Vormacht. Aufbau gewinnt gegen den LSV mit 34:31 (19:17).

Der Jubel kannte keine Grenzen. Nach beiden Derby-Niederlagen des Vorjahres bezwangen die Altenburger Aufbau-Handballer diesmal den LSV Ziegelheim im Goldenen Pflug am Sonnabend 34:31.

Gemeinsam mit den eigenen Anhängern unter den knapp 400 Zuschauern wurde der Erfolg wie die Meisterschaft gefeiert. „Skat statt Ziegel“ stand auf dem Transparent, dass das Derbysiegerfoto zierte. „Das sind nicht einfach nur zwei Punkte. Der Sieg heute zählt doppelt. Es war ein umkämpftes Derby, in dem wir den größeren Willen an den Tag gelegt haben. Das größere Durchsetzungsvermögen war auf unserer Seite. Wir haben immer wieder die richtigen taktischen Mittel gefunden und sehr diszipliniert agiert. Das war der Schlüssel zum Erfolg“, meinte Aufbau-Trainer Oliver Schörnig im Freudentaumel.

Sein Gegenüber Christian Vincenz gratulierte sportlich fair zum Heimsieg. „Abwehrarbeit hat heute bei uns nicht stattgefunden. Auch unsere drei Torhüter hatten nicht ihren besten Tag erwischt, auch wenn sie von ihren Vorderleuten ziemlich allein gelassen wurden. Wir haben es nicht geschafft, einmal in Führung zu gehen. Die Altenburger sind mit mehr Herz und Leidenschaft aufgetreten“, kommentierte der LSV-Coach.

Der Auftakt gehörte den Altenburgern, die Ziegelheim zunächst zu überrennen schienen. Mit 7:2 führte Aufbau nach acht Minuten. Der Rückraum der Hausherren trumpfte groß auf. Tommy Bauch, Tony Kirmse und Florian Schörnig waren von der LSV-Abwehr nicht zu stellen. Mit zunehmender Spielzeit stellten sich die Ziegelheimer besser auf den Kontrahenten ein. Ohne den verletzten Oliver Kunz und die im Urlaub befindlichen Routiniers Steffen Moritz und Andreas Biedermann brauchte man einige Zeit. Marcel Jahn und Ronny Wunderlich erwiesen sich als Antreiber, so dass die Gäste durch den Tschechen Lukas Zverina zum 11:11 (16.) ausgleichen konnten.

Altenburg fand schnell wieder aus dem Zwischentief. Drei Sekunden vor Ende der ersten Hälfte traf Nico Bertus zum 19:17 ins Schwarze. Zur Pause war noch nichts entschieden, wenngleich die Skatstädter auch den besseren Start in die zweite Halbzeit erwischten.

Beim Stand von 21:17 (32.) schienen sich die Gastgeber absetzen zu können. Als die Ziegelheimer beim 24:20 (38.) durch Marcel Jahn bereits ihren dritten Siebenmeter im Spiel verwarfen, schien eine Vorentscheidung gefallen. Doch der LSV gab sich nicht geschlagen. Der Wechsel von Lukas Zverina an den Kreis erwies sich als Glücksgriff. Fünf Gäste-Treffer in Folge erzielte der Tscheche. Anschließend übernahm André Heinig Verantwortung bei den Ziegelheimern. Ihm gelang der nochmalige Anschluss zum 28:29 (51.). Allerdings war es der Rückraumwerfer auch, der in der spielentscheidenden Phase zweimal nur den Pfosten traf und am Ende seiner Kräfte mit zwei Ballverlusten Altenburger Konter einleitete. Tim Krause, Florian Schörnig und Tony Kirmse ließen die Skatstädter auf 33:29 (56.) davonziehen.

LSV-Torwart David Püschel beließ sein Team mit einigen guten Paraden im Spiel, doch stand ihm der Altenburger Schlussmann David Kießhauer in nichts nach.

Unterm Strich fuhr die Aufbau-Sieben mit dem 34:31-Erfolg bereits den dritten Saisonsieg ein. Allerdings dämmte Trainer Oliver Schörnig die große Euphorie. „Unser Ziel bleibt der Klassenerhalt“, meinte er und hatte schon die nächsten schweren Partien bei der SG Suhl/Goldlauter und daheim gegen Spitzenreiter Sonneberg im Blick.