Es ist kaum vorstellbar, wie die medizinische Versorgung verbessert werden soll, wenn 800 Krankenhäuser deutschlandweit geschlossen werden.

Das aber sagt die Bertelsmann-Studie und bezieht sich dabei auf die Qualität der Behandlung. Wenn Technik und Personal gebündelt werden, würde der Patient profitieren. Da ist natürlich was dran, vor allem bei Spezialbehandlungen. Doch die sind im normalen Krankenhausalltag nicht die Regel.

Wie es ist, wenn Kliniken geschlossen werden, weiß man in Ostdeutschland. Und man kennt auch die Konsequenzen für die Patienten. Die Fahrtwege werden länger, was vor allem in Notfällen zum ernsthaften, sogar lebensbedrohenden Problem werden kann. Zumal die Krankenhausdichte im ländlichen Raum ja schon jetzt nicht besonders hoch ist.

Klar ist, dass man ein Personalproblem ein Stück weit löst, wenn Kliniken geschlossen werden. Das hat natürlich einen gewissen Charme. Das ist ähnlich wie bei den Schulen in Thüringen. Schließt man die kleineren, hat man plötzlich weniger Lehrermangel. Leidtragende sind bei dem einen die Patienten, bei dem anderen die Schüler. Fakt ist, dass bei beidem der ländliche Raum unattraktiver wird. Junge Leute werden es sich zweimal überlegen, ob sie in einer Region leben wollen, in der es kaum noch ein Krankenhaus und weniger Schulen gibt.

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