Altenburg. Verein Hilfe für Menschen im Kongo berichtet über neuestes Projekt in Maluku

Vier Jahre lang arbeiteten die Leipzigerin Christine Hauskeller, Seelsorgerin am Klinikum Altenburger Land, und ihr Ehemann, der 82-jährige ehemalige Pfarrer Jürgen Hauskeller, gemeinsam als Pastoren im Kongo. „Wir lernten dort die große Not und das Elend hautnah kennen. Daraufhin fassten wir den Entschluss, etwas dagegen zu tun“, erklärte der Theologe bei einer Informationsveranstaltung im Hörsaal des Klinikums Altenburger Land die Initialzündung.

Das Ehepaar gründete darum bereits 2007 den Verein Hilfe für Menschen im Kongo, der derzeit 235 Mitglieder zählt und zudem von über 500 Menschen unterstützt wird. Im Zentrum der Präsentation stand ein neues Projekt des Vereins, ein Gesundheitszentrum in Maluku. Das liegt rund 80 Kilometer entfernt von der kongolesischen Hauptstadt Kinshasa. Nachdem die Hauskellers unter anderem den Bau eines Waisenhauses selbst finanzierten, entstanden im Rahmen der Vereinsaktivitäten noch ein weiteres Waisenhaus und ein erweitertes Kinderhaus mit einer Grundschule.

Aktuell zählt das Waisenhaus in Kinshasa 25 Kinder, das in Maluku 30 Kinder. Die Schule in Maluku besuchen 531 Kinder. Drei freiwillige Helfer des Vereins vom St. Elisabeth-Krankenhaus in Leipzig, Anästhesistin Jana Haudan, der Frauen- und Kinderarzt Dietmar Krämer und die Hebamme Johanna Weißflog berichteten ausführlich über die Inbetriebnahme des Gesundheitszentrums und Krankenhauses mit Entbindungsstation am 24. April 2019. „Es galt die zwei Container mit Ausrüstungsgegenständen über den Land- und Seeweg in den Kongo zu transportieren“, erläuterte Hebamme Weißflog, die mit ihren beiden Kollegen mit in Maluku agierte.

Im Videofilm, den Dietmar Krämer vorführte, war zu sehen, wie sie kongolesischen Schwestern gute Tipps vermittelte. Sogar Chinesen stellten für das Entladen der Container einen großen Kran zur Verfügung. Gemeinsam mit kongolesischen Helfern wurden die Möbel bis hin zu den medizinischen Gerätschaften in das Gesundheitszentrum getragen und eingerichtet. Im Film war beispielsweise auch zu sehen, wie dann im fertig eingerichteten Haus der Leipziger Krämer gemeinsam mit dem kongolesischen Arzt Denis Nlandu eine Ultraschalluntersuchung durchführt.

Neben der ehemaligen Landrätin Michaela Sojka (Die Linke) und ihrem Ehemann Michael engagierte sich unter anderen auch der Altenburger Oberbürgermeister André Neumann (CDU) 15 Tage lang bei der Ausrüstung des Gesundheitszentrums. „Uns hier geht es gut, aber in vielen Ländern leben Menschen in bitterer Armut. Damit eine Änderung zum Besseren eintritt, somit auch keine Menschen aus diesen Ländern weiterhin zu uns streben, müssen wir unbedingt vor Ort helfen“, betonte das Altenburger Stadtoberhaupt.

Er versicherte nach Einsicht vor Ort, dass alle Spenden nicht in falsche Kanäle gerieten, sondern voll dem Hilfswerk dienten. Der Verein sucht vor allem medizinische Fachkräfte, von Ärzten, Pflegepersonal bis zu Medizintechnikern, die bereit sind, für kurze oder längere Zeit in diesem kongolesischen Krankenhaus tätig zu werden. Auch ist der Verein dauerhaft auf Spenden angewiesen. Jürgen Hauskeller freute sich diesbezüglich sehr über ein vom Roten Kreuz Geithain gespendetes Rettungsfahrzeug.