Die Autorin kennt eine wirklich gute Adresse

Die Landfrauen in Dobitschen geben wieder Gas. Das war für mich die gute Nachricht am Wochenende. Ich erinnere mich noch sehr gut, wie Ilse Frommelt – in vielerlei Hinsicht eine sehr engagierte Frau, tatkräftig und aufgeschlossen – diesen Verein aus der Taufe hob. Zwanzig Jahre ist das jetzt her und gebraucht werden die Landfrauen und ihre Angebote damals wie heute in Dobitschen und den umliegenden Dörfern.

1999 bot der kleine Verein vor allem zwei Dinge: Gelegenheit, sich wieder einzubringen, und Abwechslung im Alltagstrott. Willkommene Offerten, denn damals hatten viele Frauen im Altenburger Land ihre Arbeit verloren. Aussicht auf ein neues Anstellungsverhältnis hatten die wenigsten von ihnen.

Heute sieht es an der Jobfront zwar um einiges entspannter aus. Doch macht sich die Nachwendezeit nach wie vor bemerkbar – mit Einsamkeit zum Beispiel. In Dobitschen gibt es ältere Frauen – gemessen an der Einwohnerzahl sind es nicht wenige –, die inzwischen allein Leben im Eigenheim. Sie sind verwitwet oder getrennt, ihre Kinder sind längst weggezogen – der Arbeit nach. Zumeist in den Westen von Deutschland oder noch weiter weg.

Auch für diese Daheimgebliebenen sind die Landfrauen in Dobitschen eine gute Adresse: ihrer Ideen und Angebote wegen, mit ihren Einladungen und mit so manchem Telefonanruf, wenn man sich lange nicht ­getroffen hat im Dorf.

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