Andreas Bayer zur Düngeverordnung

„Ein ganz heikles Thema“, sagten fast alle der angesprochenen Landwirte, was sie von der Düngeverordnung halten. Viele wollten sich gar nicht äußern, zu groß war die Befürchtung, sie könnten falsch verstanden werden. Denn zu oft standen die Landwirte in der jüngsten Vergangenheit in der Kritik. „Wir Landwirte nehmen das sehr ernst und setzen die Betriebsmittel verantwortungsbewusst und sparsam ein“, beteuert Kreisbauernverbands-Chef Berndt Apel. Man sei sehr interessiert, hier zu guten Lösungen zu kommen. Wer auf den Ertrag seines Ackers angewiesen ist, hat in der Regel kein Interesse daran, den Boden oder das Gewässer nachhaltig zu schädigen. Es ist daher vorschnell, gleich mit dem Finger auf die Landwirte zu zeigen und sie als Verursacher hinzustellen, bevor man etwas beweisen kann. Auch sollten Thüringer Landwirte nicht die Zeche zahlen für Fehlentwicklungen in anderen Bundesländern. Die Kritik aus Brüssel ist ein Hinweis darauf, dass die Düngeverordnung nicht eben hilfreich ist, weil zu wenig zielgerichtet. Inzwischen dürfte bekannt sein, dass riesige Monokulturen nicht eben gut sind für die Artenvielfalt. Auch schätzen wir alle das breite und günstige Angebot in der örtlichen Kaufhalle. Wer eine andere Kulturlandschaft möchte, sollte aber bereit sein, den entsprechenden Preis dafür zu bezahlen. Wer also seinen Teil hin zu einer zukunftsfähigen und umweltschonenden Landwirtschaft beitragen möchte, kann das über verändertes Konsumverhalten tun. Darum rate ich: Kauft regional, bio und fair.

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