Altenburg.

Heute wird der Kurator Benjamin Rux um 18.30 Uhr durch die am Sonntag eröffnete Ausstellung „Matthias Schaller – Fotografien“ führen und sich dabei eingehend den von Individuen und Kulturen handelnden Arbeiten des Fotografen widmen. Schallers Bilder zeigen jedoch keine Personen, sondern menschenleere Räume, die auf die Abwesenden verweisen und deren Anwesenheit kraftvoll hervorrufen.

Besucher vor „Purple Desk“ von Matthias Schaller Foto: Jens Paul Taubert
Besucher vor „Purple Desk“ von Matthias Schaller Foto: Jens Paul Taubert © Jens Paul Taubert

Für das Lindenau-Museum mit seinem Schwerpunkt italienischer Kunst wurden Werke ausgewählt, die sich überwiegend mit Kultur und Geschichte Italiens auseinandersetzen.

Schallers erste Personalausstellung in einem deutschen Kunstmuseum umfasst 170 Werke aus den vier Serien „Fratelli d’Italia“, „Purple Desk“, „Leiermann“ und „Das Meisterstück“. Jede Serie präsentiert sich in einem eigenen Raum, verleiht ihm so ein individuelles „Gesicht“ und tritt in Dialog mit dem Gebäude und seinen Sammlungen.

Mit „Fratelli d’Italia“ etwa arrangiert Schaller 150 Fotografien von italienischen Opernhäusern zu einer monumentalen Wandcollage. In dieser Zusammenschau von sehr ähnlich gestalteten Opernsälen, die allesamt während der italienischen Einheitsbewegung im 19. Jahrhundert erbaut wurden, offenbart sich die Fiktion und Widersprüchlichkeit einer nationalen Identität.