Altenburg. Bei der langen Nacht der Volkshochschulen sind die Angebote in Altenburg vorgestellt worden

Eine Gruppe Frauen sitzt gemeinsam mit ein paar Kindern am Tisch. Es wird gehäkelt, gestrickt und dabei natürlich gequatscht. Genau das ist es, was die Volkshochschule so besonders macht: Da werden nicht nur Näh- oder Strick-Kurse angeboten, in denen die Teilnehmer neue Techniken lernen. Dort treffen sie auch andere Leute, kommen mit Gleichgesinnten in Kontakt. Und das ist ihnen oftmals wichtiger als das Wissen, das sie an der Volkshochschule vermittelt bekommen. Das wurde am Freitagabend in den Gesprächen zur langen Nacht der Volkshochschulen, an der sich die Bildungseinrichtung in Altenburg mit ihren Angeboten beteiligt hat, deutlich.

„Das Soziale zählt“, ist ­Petra Herrmann überzeugt. Die Künstlerin hat in der Vergangenheit bereits Kurse angeboten und will im nächsten Semester wieder mit einem Zeichenlehrgang an der Volkshochschule vertreten sein.

Senior-Fit startet im Oktober

Künstlerin Petra Herrmann will im nächsten Semester wieder einen Zeichenkurs anbieten.
Künstlerin Petra Herrmann will im nächsten Semester wieder einen Zeichenkurs anbieten. © Katja Grieser

„Zeichnen kann jeder. Dabei ist es egal, zu welcher Virtuosität man es bringt“, ist sie überzeugt. Herrmann hatte in einem ihrer Lehrgänge beispielsweise einmal eine ältere Dame, die bestochen habe durch ihre ganz naive Art zu malen. „Ich finde an den Kursen auch toll, wenn Fortgeschrittene und Anfänger dabei sind“, sagt Petra Herrmann, die mit ihren Worten Eindruck auf Konstanze Tschippley gemacht hat. Die hatte in der Vergangenheit einmal einen Aquarellkurs belegt, dann aber wieder aufgehört, weil sie mit sich nicht zufrieden war. Nun überlegt sie, ob sie einen erneuten künstlerischen Versuch in Angriff nehmen soll. Derzeit lernt sie an der Volkshochschule Englisch.

Ebenso wie Irina Pfefferkorn, die die Sprache seit zehn Jahren lernt und zufrieden mit sich ist. „Im Urlaub komme ich immer besser zurecht“, freut sie sich. Pfefferkorn ist schon seit 20 Jahren VHS-Schülerin, hat unter anderem einen Zeichenkurs ­belegt.

Ein Wiederholungstäter ist auch Jens Rothe aus Lödla. Er hat mit Englisch begonnen, ist jetzt im Fortgeschrittenenkurs. „Ich reise viel, da brauche ich Englisch. Außerdem ist es gut, zusätzlich ein bisschen was für den Kopf zu tun“, sagt Rothe, der mit seinen fremdsprachlichen Fortschritten zufrieden ist. „Mal schauen, ob ich noch was anderes mache“, sagt er, während er sich die Bilder in der Ausstellung „Mit Feder, Stift und Pinsel“ ansieht. Darin werden einige Arbeiten gezeigt, die in dem von Siegmund Hammermann geleiteten Kurs an der Volkshochschule entstanden sind.

Erfahrung weiter geben

Neu im Programm in Altenburg ist der Senior-Fit-Kurs, den Kerstin Böhning leiten wird. Die Physiotherapeutin will die Teilnehmer mit Musik und guter Laune in Schwung bringen. Ausdauer, Beweglichkeit und Koordination sollen dadurch bei Senioren geschult werden. Gestartet wird mit Senior-Fit im Oktober.

Zum ersten Mal bietet Kerstin Flache in Altenburg einen Kurs an. „Ich möchte meine Erfahrung weiter geben“, sagt die Frau, die sich seit vielen Jahren mit Handarbeiten beschäftigt. Jetzt will sie Interessierten die Patchwork-Technik vermitteln. Tücher oder Schals können damit gefertigt werden, aber auch Deko für die Wohnung – und das alles aus Woll- und Stoffresten. Einige Beispiele hatte sie am Freitag mitgebracht.

Die verschiedenen Angebote der Bildungseinrichtung kompakt zu präsentieren, ist eine gute Idee. Schade nur, dass so wenig Besucher den Weg in die Schule fanden. Die liebevoll vorbereitete lange Nacht hätte mehr Gäste verdient.

www.vhs-altenburgerland.de