Nur noch zwei Wochen bis zum Termin, darum nimmt der Landtags-Wahlkampf Fahrt auf. In dieser Woche gaben sich zahlreiche Spitzenpolitiker die Klinke in die Hand beziehungsweise volksnah.

Das gibt zwar schöne Bilder, ist aber wenig hilfreich, wenn am Ende nichts dabei herauskommt als: Wir kümmern uns, wir haben euch nicht vergessen. Oder im Fall der Oppositionspolitiker: Mit uns wird alles anders werden. Schließlich ist Politik immer ein Interessenausgleich. Doch auch wenn etwas ausnahmsweise mal von allen Fraktionen sehnlichst gewünscht wird, muss es deshalb nicht gleich Realität werden.

Die Rede ist vom Integrativen Grundschulverbund Schmöllner Land, kurz IGV. Dieser hat die Sympathien vom Ministerpräsidenten bis hin zum Gemeinderat, doch das Vertrauen der Lehrer und Eltern fehlt. Dabei hat es an Gesprächsangeboten nicht gemangelt. Doch das Interesse an den Diskussionsabenden war eher verhalten, höflich ausgedrückt.

Ein anderer Fall von „hinterher ist man immer klüger“ ist der Windpark Mohlis. Weil manche eben schneller lernen als andere, gibt es im Fachdienst Umwelt- und Naturschutz jetzt ein Beschwerdemanagement, der den Betreibern sicher noch einige Unannehmlichkeiten bereiten wird. Beschwerden gab es auch über den Circus Afrika, allerdings nicht von Behörden oder Anwohnern, sondern von radikalen Tierrechtlern, die jegliche Form der Tierhaltung ablehnen und gar nicht vor Ort waren. Aber es schadet in den seltensten Fällen, mal genauer hinzuschauen.

Ein echter Hingucker ist jedenfalls dank Dorferneuerung aus Zschernitzsch geworden, hier darf man sich schon jetzt auf die Ergebnisse der nächsten drei Jahre Bautätigkeit freuen. Staunen muss man auch angesichts der Ausmaße, welche das Industriegebiet Crimmitschauer Straße annimmt. Von den acht zusätzlichen Hektar soll schon die Hälfte vergeben sein. Das dürfte insbesondere die Stadtkasse freuen, die auf sprudelnde Gewerbesteuern angewiesen ist. Denn an Einwohnerzuwachs ist in den nächsten Jahren aller Voraussicht nicht zu denken. Dafür wachsen die Baukosten, weshalb die Kirchgemeinde einen höheren Zuschuss für die Sanierung der Stadtkirche St. Nikolai erbittet. Während der Glaube Berge versetzen kann, muss die Stadtverwaltung dies vielleicht bald mit der Bus-Haltestelle in Kummer versuchen.