Im 13. Jahr hat das Tatami in Schmölln eine Verjüngungskur nötig. Und zwar nicht nur, um attraktiv zu bleiben. Vielmehr werden die Reparaturen im Sport- und Freizeitbad Jahr für Jahr umfangreicher.

Beispielsweise fallen inzwischen die Fliesen reihenweise vom Beckenrand. Doch ein Komplettaustausch würde mit 500.000 Euro zu Buche schlagen. Gut, dass sich der Aufsichtsrat der Stadtwerke Schmölln zu Sanierung und Modernisierung des Freizeittempels zumindest schon mal bekannt hat. Schließlich schläft die Konkurrenz in diesem Sektor nicht, die Besucherströme könnten sich ganz schnell neue Ziele suchen. Zumal Tatami ein weiteres, brennenderes Problem hat, das des Fachkräftemangels.

Der treibt auch aktuell Lehrer, Eltern und Bürgermeister in der Schmöllner Region um. In diesen Tagen muss der geplante Grundschulverbund im Süden des Altenburger Landes eine entscheidende Hürde nehmen: die der Schulkonferenzen. Sagen die Nein, steht dieses Modell, mit dem kleine Landschulen eine Zukunft bekommen sollen, schon vor der Debatte um den eigentlichen Schulnetzplan vor dem Aus. Und CDU-Landrat Uwe Melzer müsste tatsächlich jenen Plan B aus dem Hut zaubern, von dem er schon seit Monaten redet. Ohne freilich genauer darauf einzugehen. Sieht man mal von seinem Schulerzucken ab, das diese von ihm viel zitierte Alternative stets begleitet. Dabei ist es eine Zumutung, den Eltern und Lehrern von sechs Grundschulen und einem Förderzentrum die gesamte Verantwortung für dieses Modell aufzubürden. Zu lange ist es bereits in der Debatte auf kommunalpolitischer Bühne, ohne dass sich Nennenswertes getan hätte. Zu lange auch schieben das zuständige Ministerium in Erfurt und das Schulamt Ostthüringen den Lehrermangel vor, statt selbst aktiv zu werden. Denn, und so viel steht fest, der Lehrermangel löst sich auch nicht in den kommenden Jahren in Wohlgefallen auf. Weder im Altenburger Land, noch in Thüringen oder der gesamten Bundesrepublik Deutschland. Wie also aktiv werden als Verantwortungsträger?

Mit Visionen, mit deren Realisierung sich das Grundschulmodell trotzdem angehen ließe. Wie das gehen kann? In dem man die Digitalisierung des Unterrichts generell an Bildungseinrichtungen nicht mehr nur als die Einführung von Whiteboards begreift.