Geht ein Landesvater auf Sommertour, kommt manchmal sogar mehr dabei heraus, als Publicity in einem Wahljahr.

In Großstechau jedenfalls lieferte Thüringens Linke-Ministerpräsident Bodo Ramelow ein handfestes Statement. Er findet die Idee, die Grundschulen in der Schmöllner Region in einem Verbund zu vereinen, gut und spornte die Akteure vor Ort an, das Modell in ihrer Schulnetzplanung festzuschreiben. Die Landesregierung habe daran großes Interesse, sagte er. Ein Standpunkt, der all jenen Rückenwind geben sollte, die den Versuch nicht scheuen, mit diesem Modell die Zukunft kleiner Landschulen zu sichern. Bleibt alles beim Alten in der Schmöllner Region, sind die Jahre der Grundschulen Ponitz und Großstechau gezählt. Zu wenige Schüler und kaum Einschulungen in diesem Jahr lassen Eltern und Kommunen gleichermaßen bangen.

Und noch einen positiven Effekt hatte der hohe Besuch aus Erfurt gestern in Großstechau. Endlich wurde überhaupt mal wieder über das Modell Grundschul-Verbundstandort gesprochen. Nach den ersten Anläufen vor mittlerweile knapp zwei Jahren liefen alle Verhandlungen, Gesprächsrunden und sonstige Debatten darüber unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Zumindest jene, in denen handfeste Argumente, Für und Wider dieser Idee abgewogen wurden. Warum nur? Wenn man breite Zustimmung benötigt für eine neue Struktur, braucht es zuvor größtmögliche Transparenz.

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