Altenburg. Historische Details an den für den Altenburger Denkmalpreis nominierten Gebäuden sind bei Sanierung erhalte worden. Jury bewertet die vorgeschlagenen Häuser beim Vor-Ort-Termin.

Drei für den Denkmalschutzpreis vorgeschlagene Gebäude in Altenburg bewertete ein Juryquintett mit Jürgen Fröhlich von der Unteren Denkmalschutzbehörde, Stadträtin Jutta Penndorf (Stadtforum), Vize-Kreishandwerksmeisterin Romy Strobel und der Geschäftsführerin des Energieversorgers Ewa und Andrea Schappmann unter Leitung des Vorsitzenden des Bauausschusses der Altenburger Stadtverwaltung, Peter Müller.

Der Begehungsreigen begann am Haus Nummer 46 in der Käthe-Kollwitz-Straße, eine große Villa aus der Gründerzeit, die um die 130 Jahre alt ist. „Wertgelegt wird bei der Beurteilung auf die Erhaltung originaler historischer Gebäudedetails im Zuge der Gebäuderestaurierung beziehungsweise Erneuerung“, so Jürgen Fröhlich. Steuerberater Thomas Speer ist der Besitzer dieses Hauses und sorgte unter anderem für die Aufarbeitung der historischen Eingangstür, der teils in Blei gefassten wunderschönen Fenster und die Wiedererschaffung einer Stuckdecke.

Geschäftsführerin Andrea Schappmann vom Sponsor Ewa Altenburg schaut auf Fotos, die den Zustand des Hauses in der Pauritzer Straße 1 vor und nach den Bauarbeiten widerspiegeln.
Geschäftsführerin Andrea Schappmann vom Sponsor Ewa Altenburg schaut auf Fotos, die den Zustand des Hauses in der Pauritzer Straße 1 vor und nach den Bauarbeiten widerspiegeln. © Wolfgang Riedel

„Mich interessiert unter anderem der Aufwand für all die Arbeiten, die zukünftige Nutzung dieser denkmalgeschützten Häuser und der Anteil der Arbeiten, die Firmen aus der Region ausführten“, gab Jurymitglied Romy Strobel mit Blick auf die Horizonte Gesellschaft zu verstehen, die im Haus der Speers beste Voraussetzungen für die Kinderbetreuung gefunden habe.

Auch das aus der Bauhauszeit stammende um die 80 Jahre alte Doppelhaus Nummer 8/10 in der Uhlandstraße fand mit der Familie Schnoor/Leipold einen Eigentümer, der in einer Haushälfte ebenfalls Erneuerungsarbeiten in Gang setzte, bei denen der Erhalt historisch wertvoller Bausubstanz beachtet wurde.

Am großen Haus Nummer 1 aus dem 19. Jahrhundert in der Pauritzer Straße mit einer renovierten Außenfassade ist die Stuckarbeit über der Eingangstür eine Augenweide. „Sehr lobenswert, dass dieses Haus nach 25 Jahren Leerstand äußerst aufwendig wieder auf Vordermann gebracht wurde“, betonte Juryteamchef Peter Müller mit Blick auf Detlef Wittig vom Vorstand der WAG-Wohnungsgenossenschaft Altenburg als Hauseigentümer. Die Vergabe des Denkmalschutzpreises erfolgt demnächst durch den Altenburger Oberbürgermeister André Neumann (CDU).

Der Denkmalschutzpreis, den der Energieversorger Ewa sponsert, soll besondere Leistungen im Bereich Denkmalschutz und Denkmalpflege würdigen und dazu beitragen, Bedeutung und Notwendigkeit der Erhaltung und Pflege der Kulturdenkmale zu unterstreichen. Der Preis ist nach dem barocken Altenburger Ratsbaumeister Johann-Georg Hellbrunn benannt und wird seit 1998 jährlich verliehen.