Windischleuba/Altenburg. Mit 115 Motorrädern geht es durchs Altenburger Land. Der Oldtimerclub Windischleuba organisiert das 25. D-Rad-Treffen im Altenburger Schlosshof. Rundfahrt ging durchs Osterland.

Von Freitag bis Sonntag gastierten 115 Oldtimerfreunde mit ihren D-Motorrädern aus ganz Deutschland, Polen und der Schweiz beim Oldtimerclub Windischleuba, der zum 25. Internationalen D-Rad-Treffen eingeladen hatte. D-Räder produzierte die Deutsche Industriewerke Gesellschaft in Berlin-Spandau von 1922 bis 1932.

Besucher applaudierten und fotografierten beim Einfahren des D-Rad-Konvois in den Schlosshof.
Besucher applaudierten und fotografierten beim Einfahren des D-Rad-Konvois in den Schlosshof. © Wolfgang Riedel

Treffhöhepunkt war die Rundfahrt unter Leitung der Clubvorsitzenden Matthias ­Hilmar und Ingo Unger durch das Osterland mit längerem Zwischenstopp auf dem ­Altenburger Residenzschloss. Schaulustige fotografierten die in Reihe einfahrenden Solomaschinen sowie Gespanndreiräder und kamen mit den Fahrern ins Gespräch. So wie einige Gäste um den ehemaligen Altenburger Ulrich Pehn, die aufmerksam den Erläuterungen von Gespannfahrer Olaf Wolter aus Polle bei Hameln folgten. „Mein D-Rad ist eine R/04-Maschine mit 500 Kubikzentimetern, zehn PS und wurde ab 1924 als Neukonstruktion in den Handel gebracht“, so Wolter mit Blick auf sein Schmuckstück mit einem torpedoförmigen Seitenwagen aus den 1930-er Jahren.

„Dieses Motorrad schafft 90 Kilometer pro Stunde, aber die beste Reisegeschwindigkeit beträgt 60 Kilometer pro Stunde“, berichtete der Niedersachse weiter, „denn schon ab 70 Kilometer pro Stunde wird man, insbesondere bei schlechtem Straßenzustand, ganz schön durchgeschüttelt.“ Er bestritt die Rundfahrt mit seiner Ehefrau Simone. Bei der Herfahrt nach Windischleuba transportierte der Hamelner über die rund 300 Kilometer weite Strecke sein Oldie-Seitenwagengespann mittels Autoanhänger.

„Den Lenker muss man da schon fest im Griff haben. Denn der starre Rahmen mit nur einer Blattfeder vorn fängt kaum arge Schwingungen ab. Deshalb bekam das D-Rad den Spitznamen Spandauer Springbock“ , sagte Oldiepilot Günter Lutz aus Schwäbisch Gmünd bezüglich der Rüttelei bei hohem Tempo.

Auf dem Sozius des D-Rades ihres Freundes Daniel Fischer aus Zschopau nahm gern Silvia Schulz Platz. „Es ist echt berauschend, wenn beim Fahren im Motorradkonvoi die Leute vom Straßenrand zujubeln und fotografieren“, sagt sie.

Bei diesem Treffen dominierten die 500-Kubikzentimeter-Maschinen. Übrigens, von den einst 60.000 produzierten D-Rädern gebe es nur noch um die 400 Stück.