Altenburg. Residenzschloss zeigt adlige Entdecker auf den Spuren Alexander von Humboldts. Die neue Sonderausstellung ist Teil der Ausstellungsreihe Humboldt hoch vier, die anlässlich des 250. Geburtstages des Universalgelehrten aufgelegt wurde.

Die neue Sonderausstellung „humboldt hoch vier – Herzöge auf Spitzbergen, Prinzen am Amazonas: adlige Entdecker in der Nachfolge Humboldts“ wird am 18. August, um 15 Uhr, eröffnet.

Blick in die Ausstellung
Blick in die Ausstellung "humboldt hoch vier - Herzöge auf Spitzbergen, Prinzen am Amazonas: adlige Entdecker in der Nachfolge Humboldts" im Residenzschloss Altenburg. Zu sehen ab 18. August 2019, kuratiert vom wissenschaftlichen Volontär Christian Landrock. © Ulrike Kern

Der Beitrag des Residenzschlosses Altenburg ist Teil der Ausstellungsreihe humboldt hoch vier, für welche vier Museen des Altenburger Landes anlässlich des 250. Geburtstages des Universalgelehrten Alexander von Humboldt kooperieren. Alexander von Humboldt hat im 19. Jahrhundert fremde Welten in Asien und Amerika besucht und erforscht. Er hat hier­über Berichte verfasst, welche die Vorstellungen seiner Zeitgenossen über fremde Länder und Kulturen fortan prägten. Damit hat er auch das Tor zu unbekannten Welten aufgestoßen.

Generationen adliger Forscher eiferten Humboldts Vorbild nach und machten sich zu Expeditionen in Winkel der Welt auf, die für den durchschnittlichen Bürger unerreichbar waren. Durch sein Beispiel ermuntert, wagte auch der letzte Herzog von Sachsen-Altenburg, Ernst II., im Jahr 1911 eine Spitzbergen-Expedition. Die Ausstellung zeichnet nach, wie Adlige das von Humboldt geschaffene Rollenmodell des reisenden Forschers adaptierten, um sich in einem monarchisch regierten und längt in der Krise befindlichen Deutschland zu legitimieren.

Ein vielfältiges Begleitprogramm ist dem Ausstellungsprojekt zur Seite gestellt. Am 20. September findet um 19.30 Uhr der erste Science Slam in Altenburg im Paul-Gustavus-Haus statt. Dieses Format zur populären Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnisse erinnert an Humboldt als geschätzten Gastgeber und Redner.

Aber auch der Herzog Ernst II. war als eloquenter Vermittler seiner Forschungen zur Astronomie bekannt und als Vortragender in der Naturforschenden Gesellschaft des Osterlandes wiederholt zu Gast. In einer zweiten Begleitveranstaltung am 23. Oktober diskutieren der Historiker Jan Diebold und die Kunsthistorikerin Fanny Stoye gemeinsam mit Ausstellungskurator Christian Landrock über „Das schwierige Erbe kolonialer Entdecker“.

Das Podiumsgespräch findet im Residenzschloss, um 18 Uhr, statt und ist wie auch die Veranstaltung im Paul-Gustavus-Haus eintrittsfrei. Kuratorenführungen ergänzen das Begleitprogramm. Die Ausstellung ist bis zum 3. November im Residenzschloss Altenburg zu ­besichtigen.