Altenburg. Die Ausstellung für Junge Kunst erlebte zwei tolle Tage. Gestern ging sie mit der Preisverleihung zu Ende

No Selection 2000 – die Biennale für Junge Kunst ist Geschichte – und wurde für die Veranstalter vom Schloss- und Kulturbetrieb Altenburg zum vollen Erfolg. Mit 33 Ausstellern erzielte die Schau einen Teilnehmerrekord. Und das Markenzeichen der Biennale, niemand wird hier ausgegrenzt, trug einmal mehr dazu bei, dass No Selection 2000 unkonventionell und bunt über die Bühne ging.

Zwei Tage lang konnten sich die Gäste an den Arbeiten erfreuen, die unterschiedlicher nicht hätten sein können: Öl- und Aquarell-Malerei, Fotografie, Zeichnung, Video, professionelle Kunst, Hobbymalerei – so vielfältig kam die Ausstellung daher.

Die Atmosphäre war ebenso toll wie die Stimmung bei den Teilnehmern. Doris Baum aus Leipzig beispielsweise bereute fast, auf den letzten Drücker am Samstag angereist zu sein. „Ich kam eigentlich ohne Erwartungen her, um nicht enttäuscht zu werden“, so die gebürtige Görlitzerin. „Und jetzt bin ich schier überwältigt.“ Vom Ausstellungsort, dem Prinzenpalais, vom Schloss in Altenburg und nicht zuletzt von der Skatstadt selbst. „Ich komme auf jeden Fall wieder“, versicherte sie.

Zwei Tage lang konnten sich die Gäste an den Arbeiten erfreuen, die unterschiedlicher nicht hätten sein können: Öl- und Aquarell-Malerei, Fotografie, Zeichnung, Video, professionelle Kunst und Hobbymalerei. 
Zwei Tage lang konnten sich die Gäste an den Arbeiten erfreuen, die unterschiedlicher nicht hätten sein können: Öl- und Aquarell-Malerei, Fotografie, Zeichnung, Video, professionelle Kunst und Hobbymalerei.  © Jana Borath

Doris Baum war erstmals bei No Selection dabei, ebenso wie Gaby Brüggemann aus Brühl/Baden. „Ich bin eher zufällig auf diese Ausschreibung gestoßen und habe mich einfach angemeldet.“ Brüggemann arbeitet seit 2012 als freischaffende Künstlerin. Zum ersten Mal in Altenburg dabei, war sie am Wochenende genau so begeistert wie Doris Baum. „Die Räumlichkeiten strahlen so viel Atmosphäre aus. Und die Veranstalter selbst sind einfach toll“, lobte sie. Flexibel, hilfsbereit, unkonventionell: „Da fühlt man sich doch gleich gut aufgehoben. Richtig schön ist es, hier zu sein.“

Auch für Ilka Dziengel war die Biennale-Beteiligung eine Premiere. Die gebürtige Luckaerin lebte in Israel und danach 21 Jahre in der Schweiz. Seit 2017 ist sie nun in Dobitschen zu Hause und als freischaffende Künstlerin tätig. Im vergangenen Jahr stellte sie ihre Arbeiten bei der Kreativmesse im Altenburger Marstall vor, in diesem Jahr entschied sie sich für die Beteiligung an No Selection 2000. „Eine tolle Erfahrung“, wie sie gestern sagte. Sie breitete im Prinzenpalais die ganze Fülle ihrer Kreativität aus: Bilder in Öl, ein von ihr geschriebenes Buch, auch Postkarten mit von ihr fotografierten Motiven hatte sie unter anderem mitgebracht.

Zur Ausstellung dazu gab es natürlich einen Katalog, in dem Schloss- und Kulturdirektor Christian Horn das Besondere der Biennale für Junge Kunst hervorhob.

„Sie macht seit vielen Jahren etwas richtig, worüber heute sehr viel mehr geredet wird als früher. Sie bietet offene Räume für Menschen, die hier ihr künstlerisches Schaffen zeigen und darüber in den Dialog treten wollen.“ Außerdem lobte er eine sehr positive Nebenwirkung der Schau: Sie führt an Orte, deren Türen gemeinhin geschlossen sind. Im ehemaligen Prinzenpalais lud sie 2019 ein, Kunst und das historische Gebäude gemeinsam zu entdecken.

Am gestrigen Nachmittag gab als Höhepunkt der diesjährigen Ausstellung die Jury ihre Entscheidung bekannt. Preisträger der Biennale für Junge Kunst 2019 in Altenburg sind Enrico Grunert aus Altenburg (1. Preis) sowie Sylvia Anais Krüger (2. Preis). Sie können sich über 1000 Euro und 500 Euro freuen, die Preise für die zwei besten Arbeiten waren erstmals mit Geld dotiert. Mit dem Sonderpreis der Sparkasse Altenburger Land wurde die gebürtige Schmöllnerin Sabine Hagedorn geehrt, die sich über eine Personalausstellung freuen kann.