Altenburg. Begeisterter Beifall für Konzert der in Zagreb wirkenden kroatischen Organistin Josipa Leko

Nach dem kürzlich virtuos aufspielenden Michal Markuszewski aus Warschau stand auf dem Programm der Altenburger Schlosskirche erneut ein Konzert eines internationalen Künstlers – dieses Mal mit einer hochkarätigen Solistin, denn die in Zagreb wirkende kroatische Organistin Josipa Leko war angesagt. Es stellte zugleich ihr erstes Gastspiel in Altenburg dar. Die zahlreichen Zuhörer waren demzufolge gespannt, wie sie mit der Altenburger Trost-Orgel nicht nur zurecht kommen würde, sondern wie sie ihr interessantes Programm, das Orgelmusik vom Frühbarock bis zur Romantik enthielt, auf der Trost-Orgel umsetzen und zum Klingen bringen würde.

Für Josipa Leko schien das aber alles keine unüberwindbare Hürde zu sein. Die zierlich wirkende junge kroatische Organistin, ganz in Schwarz gekleidet, hatte überhaupt keine Probleme mit der speziellen Anschlagsart und der umfangreichen Klangfarbenpalette der Trost-Orgel.

Das liegt natürlich nicht zuletzt daran, dass sie sehr viel Erfahrung im Umgang mit historischen Orgeln besitzt, denn sie gewann vor zwei Jahren in Freiberg den zweiten Preis beim Internationalen Gottfried-Silbermann-Orgelwettbewerb. Bei diesem Wettkampf der jungen Organisten aus aller Welt steht vor allem der Umgang mit einer historischen Orgel im Mittelpunkt. Und wer sich an einer Silbermann-Orgel bewährt hat, der kommt auch mit der Altenburger Trost-Orgel bestens zu recht.

Das gesamte Konzert über bevorzugte Josipa Leko die intimen, kammermusikalischen Klangfarben. Mit wunderschönen Flötenstimmen ließ sie die einzelnen Variationen von Johann Gottfried Walthers Choralvariationen über „Jesu meine Freude“ aufleuchten.

Bei den frühbarocken Komponisten Correa die Arauxo und Jan Pieterszoon Sweelinck bevorzugte sie ebenfalls verhaltene Klangkombinationen.

Auch die beiden Romantiker Robert Schumann und Felix Mendelssohn Bartholdy erklangen in elegischem und doch spannungsgeladenem Gusto. Dafür griff Josipa Leko bei Johann Sebastian Bachs finaler Fantasie G-Dur so richtig kraftvoll in die Tasten der Trost-Orgel.

Auf diesen überbordenden Klangrausch hatten die Zuhörer schon sehnlich gewartet. Mit Virtuosität und Brillanz zeigte die kroatische Organistin ihr Können durch ein klar gegliedertes, absolut sicheres Spiel und ein sehr gut aufgestelltes Interpretationskonzept.

Begeisterter Beifall belohnte am Schluss ihr Spiel. Sie bedankte sich mit einer kleinen, melancholisch-verträumt daherkommenden Fantasie eines kroatischen Komponisten über die Rose.