Altenburg. Licorne Altenburg punktet mit Nischenprodukten. Zwei neue Kreationen gehen auf großer internationaler Fachmesse an den Start.

  • Womit Licorne Altenburg 2023 bestes Wachstum erzielte.
  • Wo Licorne-Produkte zu haben sind.
  • Vegane Alternativen auf Cashew- und Mandelbasis.

„Vegan ist salonfähig geworden, unsere Erzeugnisse bleiben indes Nischenprodukte“, fasst Claus Katzenberger zusammen. Der einstige Chef der Käserei Altenburger Land hat sich gemeinsam mit einer Geschäftspartnerin 2016 mit der Firma Licorne in Altenburg selbstständig gemacht und bringt vegane Alternativen für Brotaufstriche, Joghurt, Quark und Käse auf den Markt. Das Start-up, so sagt Katzenberger, ist raus aus den Kinderschuhen und hat Laufen gelernt.

Unternehmen entwickelt sich in die richtige Richtung

Längst haben alle großen Lebensmittelhändler vegane Produkte für sich entdeckt. Das Angebot werde deutlich breiter, sagt Claus Katzenberger. Dennoch: „Licorne ist nicht nicht nur von reinen Höhenflügen geprägt“, blickt er auf die vergangenen acht Jahre zurück. Aber: „In der Summe entwickelt sich alles in die richtige Richtung.“

Sarah Schubert bereitet in einem Topf mit heißem Wasser Cashewkerne auf die Weiterverarbeitung vor. 
Sarah Schubert bereitet in einem Topf mit heißem Wasser Cashewkerne auf die Weiterverarbeitung vor.  © Funke Medien Thüringen | Jana Borath

2023 war das wirtschaftlich beste Jahr des kleinen Unternehmens mit fünf Beschäftigten. Zweistellige Zuwachsraten stehen zu Buche. Die Produkte auf Cashew- und Mandelbasis sind Schwerpunkte, die Produktpalette reicht von Frischcremes bis zur Feta-Alternative. Letztere ist seit vergangenem Jahr neu im Sortiment.

Eigenkreationen für das Fachpublikum in Nürnberg

Auf der internationalen Biofach-Messe in Nürnberg in diesem Monat geht Licorne aus Altenburg mit zwei neuen Kreationen aus eigenem Haus an die Öffentlichkeit. Eine Quarkalternative auf Mandelbasis sowie eine Alternative auf Cashewbasis für Morzarella stellt die Firma dort dem Fachpublikum aus ganz Europa vor. Die Rezeptionen sind selbst erarbeitet, die Entwicklung eines solchen Produktes dauert in Altenburg gut ein halbes Jahr.

Das Unternehmen produziert ausschließlich auf Auftragsbasis, zwischen Bestellung und Auslieferung vergehen fünf bis sechs Tage. Eine Meisterleistung nennt Katzenberger das, auf Lagerung verzichtet seine Firma, in der die Verwaltung zudem sehr schmal gehalten wird. „Alles ist auf Effizienz ausgerichtet“, nennt er eine Maxime.

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Zur Kundschaft des Unternehmens gehören die größten deutschen Biogroßhändler. Die Licorne-Produkte finden sich deshalb vor allem in den einschlägigen Läden in deutschen Ballungszentren. Einziger kleiner Abnehmer in der Region ist der Bioladen in Altenburg. „Das liegt mir einfach am Herzen“, so der Wahl-Ostthüringer.

Ein weiterer wichtiger Absatzkanal ist der größte österreichische Lebensmittelhändler. Für den haben die Altenburger eine exklusive Marke entwickelt. Den Einstieg dort bezeichnet Katzenberger als wichtigen Schritt, will man ein Unternehmen wie das seine aufrecht erhalten. Denn: „Thüringen und vegan – davon könnten wir definitiv nicht leben“, erklärt er und muss dabei ein bisschen lächeln. Er weiß, dass man hierzulande eher auf Roster und Klöße setzt. Nischenprodukte wie die aus seinem Haus funktionieren regional nicht. „Das hat was mit der Nachfrage zu tun“, fügt er hinzu. Weiblich, unter 50 Jahre und noch jünger – so umreißt er die Zielgruppe für vegane Produkte.

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