Altenburg. Das Residenzschloss Altenburg gehörte 2023 zu den meistbesuchten Museen in Thüringen. 2024 will man ganz tief in die Geschichte abtauchen.

Der Museumsverband Thüringen veröffentlichte kürzliche eine Übersicht der meistbesuchten Thüringer Museumseinrichtungen 2023. Das Residenzschloss Altenburg kam dabei mit 57.735 Besucherinnen und Besuchern auf einen starken elften Platz, noch vor der Gedenkstätte Point Alpha mit 56.905 Besuchern und kurz hinter dem Grenzlandmuseum Eichsfeld e.V. in Teistungen mit 61.335 Gästen. Besonders beeindruckend sind die 57.735 Besucherinnen und Besucher des Residenzschlosses vor allem, wenn man sie mit der Zahl des Vorjahres vergleicht: Da waren es „nur“ 48.829 Gäste.

Ein Rekord war es zwar nicht, aber Grund zur Freude allemal. „Dies sind wieder sehr erfreuliche Zahlen“, sagt Steven Ritter, Pressesprecher der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft Altenburger Museen (KAG). „Wir konnten damit an die Zahlen von vor der Coronapandemie anknüpfen.“

Fast 60.000 Besucher 2023 nach Altenburg gelockt

Und was kam besonders gut an im letzten Jahr? Steven Ritter zählt auf: „Im vergangenen Jahr lockte insbesondere die Jubiläumsausstellung zu 100 Jahren Spielkartenmuseum in das Schloss. Ebenso ist die traditionelle Winterausstellung immer ein beliebtes Ziel. Neben den Ausstellungen zogen wieder die zahlreichen Konzerte, die Thüringer Schlössertage an Pfingsten und die Kindermuseumsnacht die meisten Besucher an. Erfolgreich konnte zudem mit der ‚Orgelvesper‘ eine neue Veranstaltungsreihe in der Schlosskirche gestartet werden.“

Und neue Initiativen tragen erste Früchte: „Darüber hinaus zeigte die immer enger werdende Zusammenarbeit mit dem Lindenau-Museum innerhalb der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft (KAG) Altenburger Museen positive Erfolge“, freut sich Steven Ritter. „So konnten die Ausstellungen des Lindenau-Museums im Prinzenpalais des Schlosses erstmals überregional beworben werden. Dadurch erreichten wir auch im Schloss neue Besuchergruppen. Diese Maßnahmen entwickeln wir in diesem Jahr erheblich weiter.“

Es soll tief in die Altenburger Geschichte eingetaucht werden

Darauf angesprochen, ob sich die Art der Präsentation der Ausstellungen in den letzten Jahren verändert habe, sagt Steven Ritter: „In der Dauerausstellung des Schloss- und Spielkartenmuseum finden regelmäßig Interventionen statt. Zuletzt durch die Präsentation ‚Zum Fressen gern‘, wodurch sich das Gesamtbild der Präsentation ändert. Daneben realisieren wir alljährlich auch mehrere Sonderausstellungen. Zudem konnten erst kürzlich in der Ausstellung frisch restaurierte Möbel wieder aufgestellt werden. Es gibt also immer was Neues zu sehen und zu entdecken.“

Und Steven Ritter wirft schon einen Blick voraus: „In diesem Jahr eröffnen wir zum Beispiel die große Archäologie-Ausstellung ‚Aus dem Dunkel der Vorzeit – Altenburgs prähistorische Sammlung in neuem Licht‘. Diese Ausstellung ist die erste große gemeinsame Ausstellung der Altenburger Museen. Am ersten Advent eröffnet unsere traditionelle Winterausstellung, die sich dieses Mal ganz dem Thema Schokolade widmen wird.“

Das Erfolgsrezept für eines der meistbesuchten Museen in Thüringen

Und hat er ein besonderes Erfolgsrezept? Steven Ritter überlegt kurz: „Ein ganz wesentlicher Faktor für die gute Resonanz der Besucherinnen und Besucher ist zweifelsfrei das abwechslungsreiche Programm für die unterschiedlichsten Zielgruppen, das wir jedes Jahr anbieten und dem sich die Kolleginnen und Kollegen hingebungsvoll widmen“, sagt er dann. „Erst vor knapp einem Monat wurde das Schloss zur Kindermuseumsnacht fast gestürmt und in allen Sälen und Räumen tummelten sich die begeisterten kleinen Gäste. Nicht zu vernachlässigen ist jedoch auch die intensive Auseinandersetzung mit der eigenen Sammlung und der Geschichte des Hauses, die immer Ausgangspunkt für unsere Programmgestaltung ist.“ Und da sind viele engagierte Menschen, die sich gegenseitig inspirieren: „Gerade durch die bereits beschriebene enge Zusammenarbeit der Museen können im Team immer wieder neue Ideen besprochen und Konzepte für Ausstellungen oder Veranstaltungen entwickelt werden“, erklärt der Pressesprecher. „Zudem haben wir die Zusammenarbeit mit den touristischen Partnern in Stadt und Land ausgebaut. Gemeinsame Kampagnen und Messeteilnahmen haben sich seit dem letzten Jahr sehr bewährt.“

Schlössertage werden zum Besuchermagnet

Und wie würde er die Beziehung der Museen untereinander beschreiben? Kooperiert man oder sind die anderen eher Konkurrenten? „Auf Arbeitsebene gibt es in den verschiedensten Tätigkeitsfeldern eine Zusammenarbeit, beispielsweise im Rahmen von Leihgaben für Sonderausstellungen und Publikationen“, sagt Steven Ritter nach kurzem Überlegen, gibt aber auch zu: „Die Besucherzahlen sind für uns nur ein Gradmesser, auf den natürlich zumeist zuerst geschaut wird. Die unterschiedlich großen Museen sind aber nur schwer vergleichbar, weshalb wir hier keinen Wettstreit sehen. Zudem hängt dies von vielen anderen Faktoren wie der Lage, Angeboten im Umfeld, Hotels und Gastronomie und dergleichen ab, die durch die Museen nicht immer zu beeinflussen sind. Daher freuen wir uns immer über die Kooperationen, die vor allem eine überregional stärkere Aufmerksamkeit schaffen und dadurch neue Besucher nach Thüringen locken, die hoffentlich mehr Zeit in der Region verbringen, gern wiederkommen und uns empfehlen. Gleichzeitig schaffen sie neue regionale Aufmerksamkeiten, wenn man ‚sein‘ Museum vor Ort immer wieder neu mit interessanten Angeboten entdecken kann.“

Und er nennt konkrete Beispiele: „Die Marketingkooperation der Schatzkammer Thüringen, bei der 13 Schlösser gemeinsam für ihre Angebote werben und neue Angebote schaffen, wie die Thüringer Schlössertage, den Schlösserkindertag oder die Thüringer Chorschätze oder der ‚Tag des Thüringer Porzellanz‘, an dem wir im Schloss ebenso schöne Angebote bereithalten.“

Dann wirft er noch einen Blick voraus: „Im Schloss- und Spielkartenmuseum steht die Ausstellung ‚Aus dem Dunkel der Vorzeit‘ ab Mitte Mai im Mittelpunkt, die eine faszinierende archäologische Sammlung auf ungewöhnliche Weise vorstellt. Die Ausstellung ‚Oltenburg‘ im Prinzenpalais ab 20. April ist ein Projekt, das auf die Städtepartnerschaft zwischen Olten und Altenburg zurückgeht. Es werden insgesamt zwölf Künstlerinnen aus Olten und Altenburg vorgestellt. Altenburgs Schokoladenseite dürfte dann aber ab Dezember ein besonderer Leckerbissen für die Ausstellungsbesucher werden“, zählt er auf.

Und auf welche Ausstellung oder Aktion der Altenburger Museen freut er persönlich sich besonders?

„Besonders schön sind die vielen musikalischen Veranstaltungen, die wir rund um die Trost-Orgel im Altenburger Schloss anbieten können“, gerät Steven Ritter geradezu ins Schwärmen. „Darüber hinaus sind es die zahlreichen kunst- und kulturgeschichtlichen Sonderausstellungen im Lindenau-Museum und im Schloss- und Spielkartemuseum, die in den nächsten Monaten starten und denen ich voller Vorfreude entgegenblicke.“

Weitere Informationen unter: www.residenzschloss-altenburg.de