Rothenstein. Die zweite Mannschaft der Kurstädter zahlt im ersten Kreisoberliga-Spiel Lehrgeld und unterliegt beim offensivstarken SV 08 Rothenstein mit 3:6 (1:3).

Das war gleich einmal ein happiger Willkommensgruß, der die SG VfR Bad Lobenstein II beim ersten Auftritt im neuen sportlichen Umfeld erwartete. Der Aufsteiger aus der Kreisliga, der erstmals ein Kreisoberligaspiel bestritt, musste bei einer der besten Offensivreihen der Liga Farbe bekennen, die ihrem Ruf gerecht wurde und dem Neuling gleich sechs Tore einschenkte.

Dabei lief das Spiel für die Gäste gar nicht schlecht an. Die Hausherren, die sich nicht gerade über den Ligaauftakt gegen einen Aufstieg freuten, begannen abwartend, die Abwehr der Kurstädter strahlte viel Ruhe und Sicherheit aus, gewann die Zweikämpfe und ließ den Ball gut laufen. Doch mit zunehmender Spieldauer schlichen sich nicht nur zu viele Fehler ein, auch der Offensivdrang der Gäste nahm zu. Als das Leder das erste Mal im Netz zappelte, nahm Schiedsrichter Fabien Richter seine Entscheidung nach Rücksprache mit seinem Assistenten zwar zurück, wenig später war es dann aber doch passiert und Kay Ernst Lange sorgte für das 1:0 (25.).

Das egalisierte Chris Hofmann zwar, indem er wenig später einen Freistoß ins Torwarteck knallte, doch praktisch im Gegenzug war die Rothensteiner Führung wieder hergestellt. Durch den Doppelschlag von Tom Rücknagel kurz vor und nach der Pause schien die Partie gelaufen, spätestens mit dem 5:1 durch Langes drittes Tor (53.). „Wir können froh sein, dass Rothenstein danach nicht mehr viel gemacht hat. In den ersten Minuten nach Wiederanpfiff kamen sie ja fast im Sekundentakt zu Chancen“, meinte etwa Gästekeeper Dominik Aust.

Waffengleichheit nur auf der Trainerbank

Auch Hofmann, der in der zweiten Hälfte noch zwei Strafstöße – jeweils nach Foul an Andre Hejcenko – versenkte, sah einen verdienten Sieger. „Rothenstein war spielerisch sehr stark. Wir hatten ein paar gute Ansätze, die wir aber nicht zielstrebig ausgespielt haben. Leider konnten wir unser ganzes Potenzial nicht zeigen, da in unseren Reihen noch zwei, drei Stammspieler gefehlt haben“, so Hofmann.

Zu den Fehlenden gehörte unter anderem Spielertrainer Riccardo Aust, der der Defensive gewiss etwas mehr Stabilität gebracht hätte. Er passte nach seiner Hochzeit am Vortag ebenso wie die Trainerin der Gastgeber Marion Schmidt, die zum Saisonauftakt noch zur Mutter-Kind-Kur weilte. Insofern herrschte zumindest auf der Trainerbank Waffengleichheit, auf dem Feld schossen die Randjenaer aber ungleich schärfer. Sechs Gegentreffer hätten es aber nicht sein müssen, wie auch Dreifachtorschütze Chris Hofmann festhielt: „Das waren größtenteils Geschenke durch individuelle Fehler.“