Als der jetzige Thüringer Ministerpräsident einmal laut darüber nachgedacht hatte, dass der Freistaat möglicherweise der bessere Eigentümer der Saale-Talsperren wäre, wurde er von manchem höhnisch ausgelacht.

Denn nach der Entprivatisierung würde als nächstes das Wasser knapp, so die Spötter.

Das Lachen ist inzwischen manchem vergangen. Sowieso jenen, die in den paar Sommermonaten am und mit dem Stausee ihr Geld verdienen müssen. Ständig irgendwelche Baumaßnahmen, mal an der Talsperre, mal an der Stauseebrücke, haben in den vergangenen Jahren regelmäßig dazu geführt, dass der Saale-Orla-Kreis mit der ­Besonderheit werben kann, den größten Stausee Deutschlands mit dem wenigsten Wasser zu bieten.

Und kein Ende in Sicht. Nun droht also 2020 das gleiche traurige Schauspiel von 2018. Ab September letzten Jahres bis zum diesjährigen Frühling musste der Pegel zwölf Meter unter Vollstauhöhe bleiben. Die Nachwehen sorgten im Prinzip dafür, dass Harra einmal mehr vom Wassertourismus ausgeschlossen war. Das soll sich nun wiederholen. Und voraussichtlich geht‘s dann munter so weiter. Denn irgendwann soll die neue Brücke bei Saaldorf gebaut werden, wofür ebenfalls mit einem Niedrigpegel zu rechnen ist. Gemunkelt wird, dass es 2021/22 soweit sein könnte. Ob die Erneuerung des zweiten Einlaufschützes nicht so lange warten kann? Das wird niemanden in Schweden interessieren.

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