Peter Hagen wundert sich über die Einstellung des Hofer Landrats.

In Oberfranken wird bei der Rekordjagd mit dem Projekt „Frankenwaldbrücke“ in erster Linie darauf gesetzt, dass die Besucher mit dem Auto anreisen. Entsprechend soll bei Lichtenberg ein Großparkplatz entstehen. In den aktuellen Verkehrsplanungen spielt die Bahn nur eine untergeordnete Rolle – und die Höllentalbahn gar keine.

Dabei liegt es auf der Hand, dass aus nördlicher Richtung anreisende Brückenbesucher bestimmt gerne auch mit dem Zug fahren würden, wenn die Möglichkeit dazu bestünde. Der Lückenschluss ist eigentlich unausweichlich, wenn man mit der weltlängsten Hängebrücke ein touristisches Gesamtgebiet erschließen möchte, in dem die unsichtbare Landesgrenze für die Besucher überhaupt keine Rolle spielen dürfte. Ein Hamburger wird es nicht verstehen, warum er auf dem Weg von diesen Hängebrücken ins Moorbad oder an Deutschlands größten Stausee über enge Straßen kutschieren oder eine große Umleitung über die Autobahn fahren muss. Der asphaltierte Waldweg zwischen Lichtenberg und der Landesgrenze zu Thüringen ist ebenso beschämend für Bayern wie das fehlende Gleis an der Bahntrasse. Dass der derzeitige Hofer Landrat noch nicht begriffen haben will, von wem die Initiative für den Lückenschluss ausgehen muss, möchte man eigentlich gar nicht glauben.