Oliver Nowak über die Situation der Autohäuser.

Dass die Autohäuser durch die Corona-Pandemie stark in den Absatzzahlen einknicken, war abzusehen. Denn durch die Schutzmaßnahmen wurde der Autohandel gleich in mehrfacher Hinsicht negativ beeinflusst.

Zwar könnte argumentiert werden, dass Autohäuser zu den wenige Händlern zählten, die trotz der Corona-Einschränkungen öffnen durften, obwohl sie keine Waren des täglichen Bedarfs anboten. Doch wird dabei verkannt, dass die Mobilität ein nicht unwichtiger Faktor in unserem Wirtschaftssystem ist. Wie soll der systemrelevante Arbeiter schließlich zu seiner Arbeit kommen, wenn der fahrbare Untersatz aus welchen Gründen auch immer fehlt und ein neuer her muss?

Das Auto ist also quasi ein Werkzeug des täglichen Bedarfs. Und wer dieses unbedingt braucht, braucht auch einen Händler, der zur Stelle ist. Voraussehbar war hingegen, dass Menschen, die nicht zwingend ein neues Auto brauchen, sich den Gang ins Autohaus sparen. Zum einen, weil jeglicher Kontakt ein zumindest abstrakt erhöhtes Infektionsrisiko bedeutet. Zum anderen, weil durch die Infektionsschutz-Einschränkungen auch die wirtschaftliche Zukunft nicht klar war. Es gibt sicher wenige Menschen, die sich ein neues Auto anschaffen würden, wenn sie nicht wissen, ob in dem Unternehmen, in dem sie beschäftigt sind, Kurzarbeit anfällt oder gar ganze Stellen gestrichen werden müssen.

Der Automarkt ist halt ein Spiegelbild der aktuellen Wirtschaftssituation, auch mit psychologischen Faktoren.