Weisbach. Danny Fränkel aus Langgrün hat einen Vortrag über seine Eselwanderung nach Kroatien gehalten.

Der 33 Jahre alte Danny Fränkel aus Langgrün hat schon viel erlebt. Seit 2009 ist der gelernte Holzmechaniker zuerst allein durch England und Frankreich, 2011 durch Südfrankreich, Spanien und Italien gewandert, bis er 2012 Esel Orfeus in Griechenland gekauft hat, um mit ihm gemeinsam wieder nach Hause zu laufen.

Dort war der Esel einsam, schließlich konnte Fränkel nicht mit ihm im Stall übernachten und deshalb hat er Benni, einen zweiten Esel gekauft. Doch bald packte den jungen Mann wieder das Fernweh. 2014 sollte es mit den beiden Tieren als Lastenträger und Begleiter gen Osten gehen, das große Ziel war der Ural. Von dieser Reise mit sämtlichen Herausforderungen, schönen Momenten, Rückschlägen, Wetterkapriolen und der kompletten Planänderung, wodurch er schließlich in Kroatien landete und dort vier Jahre lang blieb, erzählt er in seinem Vortrag „Gen Ostwind“.

Am Samstag war dazu in den Gasthof zum Ottertal nach Weisbach eingeladen. Fast 30 Gäste aus Neundorf, Thimmendorf, Remptendorf, der Lückenmühle und Langgrün kamen, um den Lichtbildervortrag mit Soundeffekten zu erleben. Man muss kein Eselfan und auch kein Weltreisender sein um Gefallen an den Erzählungen von Danny Fränkel zu finden. In jedem Wort, in jeden Bild schwingt sein Fernweh mit. Die Reise startete entlang des Kolonnenweges durch Tschechien, Richtung Österreich. Mit den Eseln ging es durch Linz, dort bekam er Ärger mit der Polizei. Auf Bildern sieht man seine Stromquelle: Mit Solarzellen lud er den Handyakku, die Taschenlampe und die Stirnleuchte auf. Dann Bilder, wie er sich Wildkräuter mit seinen tierischen Begleitern teilt.

In Österreich ging es an einem Pass nicht weiter, nach einem gefährlichen Sturz überdachte Fränkel seine Route neu und verabschiedete sich vom Ziel, gemeinsam mit zwei Eseln an den Ural zu wandern. Der junge Mann wurde immer wieder von Familien eingeladen, konnte dort auch mal übernachten oder schlug sein Zelt im Wald auf und kam schließlich in Kroatien an.

Dort lebte er als Selbstversorger, lebte von Fleisch- und Weinverkauf. Dort entdeckte er die Robinie, einen robusten Baum, der laut Fränkel die ideale Nachfolge für unsere vom Klimawandel und Borkenkäferbefall gebeutelte Fichte sein könnte. Danny Fränkel hat sehr viel zu erzählen, seine Bilder untermalen diese Geschichten, lassen staunen und laden zum Träumen ein. In den nächsten Wochen wird er diesen und einen weiteren Vortrag „Landleben pur“ mehrmals in der Region halten.