Der Protest hat viele Gesichter. Nicht allein jene der Demon­stranten, die sich im vergangenen Sommer in Rodacherbrunn versammelt hatten oder sich in Hirschberg an den Weg von Umweltministerin Siegesmund stellten.

Nein, es ist auch die Form des Protestes, mit dem gegen die Stilllegungsabsichten eines 1400 Hektar umfassenden Reviers am Rennsteig vorgegangen wird.

Weil den Protestlern vorgeworfen wurde, dass es unredlich sei, mit Bildern aus dem Harz den Thüringer Walduntergang zu prophezeien, ging es jetzt mit einem Fotografen ins BVVG-Gebiet, um heimatnahe Motive festzuhalten. Denn für vom Käfer zerfressene Totwälder muss inzwischen keiner mehr an den Brocken reisen. Die haben wir jetzt vor der eigenen Haustür, so die Kernaussage.

Der wichtigste Schritt aber ist wohl die gestartete Petition. Werden genügend Unterzeichner gewonnen, dann ergibt sich die Gelegenheit, im Rahmen einer öffentlichen Anhörung vor dem Petitionsausschuss jene Argumente vorzutragen, mit denen das Vorhaben der Landesregierung zur Waldstilllegung abgelehnt wird. Unterzeichnen lässt sich diese Petition nicht anonym. Wer das ­Anliegen unterstützt, muss sich zuvor registrieren. Das gehört zur gelebten Demokratie und unterscheidet sich somit ganz wesentlich von jenen Bereichen im Internet, in denen aus dem stillen Kämmerlein heraus gemeckert und beleidigt wird.

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