Greiz. Beim Auswärtsspiel bei Landesklassen-Neuling 1. FC Greiz versagen die Koseltaler nicht nur in der dramatischen Schlussphase, in der sie zeitweise zwei Mann mehr auf dem Feld haben und verlieren mit 1:4 (1:3).

Das kurze Strohfeuer nach dem Pokalsieg beim Herpfer SV erlosch am Samstag beim 1. FC Greiz sofort wieder. Ohne eigene Leidenschaft bezog der VfR Bad Lobenstein die nächste Niederlage und verbleibt damit punktlos im Tabellenkeller.

Zunächst musste die Mannschaft knirschend zur Kenntnis nehmen, dass durch die Großreparatur in der ZPR erneut Stammkeeper Richie Steinbach, aber auch Kevin Hammerschmidt nicht auflaufen konnten. Und als noch keine 20 Minuten auf dem Tempelwald gespielt waren, musste Trainer Heiko Becker schon zweimal wechseln. Sowohl Nick Wachter als auch Sebastian Gäbelein mussten nach Foulspielen den Weg in das Greizer Krankenhaus antreten.

Mit FC Carl Zeiss Jena noch unterlegen, mit 1. FC Greiz obenauf

Dennoch setzte die Mannschaft die erste Duftmarke. Oliver Hölzel war auf der rechten Außenbahn schon am heraus eilenden Niklas Beckert vorbei, der ihn jedoch umriss. Nur gelb für den Greizer Schlussmann (4.). Doch die Gastgeber wirkten in dieser Anfangsphase schon spritziger und lauffreudiger.

Ein Freistoß zischte durch den VfR-Strafraum, der am langen Pfosten völlig blank stehende James-Kevin Nahr hatte keine Mühe, den Ball ins Netz zu drücken (9.). Es war genau dieser Nahr, der vor Jahresfrist im Trikot des FC Carl Zeiss Jena im Koseltal vom VfR noch vorgeführt wurde, der immer wieder für Unruhe sorgte. Mit seinem Ballgewinn im Mittelfeld schickte er Lamin Darboe auf die Reise, dessen Flachschuss unhaltbar war (31.). Und wenig später war mit seinem 3:0 (35.) das Spiel eigentlich schon entschieden. Selbst, als Sebastian Mai nach 40 Minuten den Anschlusstreffer erzielte (40.), gerieten die Greizer nicht in Verlegenheit, hätten mit zwei Riesen kurz vor der Pause sogar noch weiter erhöhen können.

Selbst in doppelter Überzahl gelingt dem VfR nichts

Aufregend wurde es für die rund 100 Zuschauer aber dennoch noch einmal. Zunächst dezimierten sich die Greizer selbst, als erst Darboe nach wiederholtem Foulspiel (68.) und wenig später auch Torhüter Beckert (74.) nach provokanten Zeitspiel mit der Ampelkarte vorzeitig duschen mussten. Doch der VfR wusste mit der doppelten Überzahl nichts anzufangen. Hektisch und planlos wurden lange Bälle gespielt, die prompt zurück kamen.

Die Greizer Konter taten jetzt auch doppelt weh, denn Nahr beschäftigte vor allem Daniel Dittmar nun permanent. Konnte er ihn nach 81 Minuten noch außerhalb des Strafraumes stoppen, half dann in der 84. Minute nur ein Festhalten in der Box. Glatt Rot für den VfR-Innenverteidiger und die Entscheidung per Strafstoß durch Nahr vom Punkt (85.). So werden die Brötchen, die der VfR backen wollte, immer kleiner.