Das Neptunfest war mir völlig unbekannt, bis ich in Bad Lobenstein angefangen habe zu arbeiten.

Vor drei Jahren stieg noch Neptun in Begleitung einer sehr hübschen, rothaarigen Nixe aus der Saale und alle Kinder waren hin und weg. Ich aber auch.

Heute schau ich auch ein bisschen über den Tellerrand hinaus. Sehe, was die Eltern alles für ein solches Fest organisieren. Und welche Namen die Kleinen haben. Meine Mutter versichert mir immer, dass ich die erste Sophie in ihrem Freundeskreis war.

Aber der Name Sophie ist häufig – vor allem in Kindergärten. Bei denen ich öfters Termine habe. Und jedes Mal wenn eine Mutter oder Erzieherin ruft „Sophie, mach (fügen Sie ein Verbot Ihrer Wahl ein) nicht!“ – dann zucke ich zusammen.

Ja, ich bin erwachsen, lebe mit einem Mann zusammen, halte wahlweise einen Notizblock und Stift oder eine Kamera in den Händen – aber wenn eine autoritäre weibliche Stimme meinen Namen ruft und gleichzeitig ein Verbot ausruft, dann fährt ein Blitz durch meine Glieder und ich frage mich, was ich falsch gemacht habe.

Erschrocken schau ich mich dann meistens um, sehe ein kleines Mädchen, dem es genauso geht, und wir haben Blickkontakt. Und dann bin ich froh, dass nicht meine Mutter gerade schimpft, sondern ihre.

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