Nach dem Unwetter ist vor dem Unwetter. Mit dieser Weisheit sollte man meinen, dass aus Fehlern gelernt wird, um vorzubauen.

Was aber leider nicht immer so ist. In der Regel dürfte es am fehlenden Geld liegen. Das hat jetzt Reiner Kaufmann anhand des Beispiels Weitisberga gezeigt. Von diesem Ort schießt bei stärkerem Regen das Wasser vorwiegend in zwei Richtungen talwärts, so seine Beobachtung. Als besonders verhängnisvoll erweist sich der Wasserlauf in Richtung Landesstraße zwischen der Weitisbergaer Mühle und dem Bahnhof Lichtentanne, die gute 100 Meter tiefer liegt. Beim heftigen Gewitterguss vor gut drei Wochen kamen dort derart gewaltige Wassermengen zusammen, dass es scheinbar ein Kinderspiel gewesen ist, felsiges Gestein mitzureißen und in großen Mengen über weite Strecken zu bewegen. Die Landesstraße war ebenso mit Geröll verschüttet gewesen wie zwei Forstwege an diesem Waldhang.

Dieses Szenario kann sich jederzeit wiederholen. Denn momentan gibt es keine Möglichkeit, an diesem Hang das Wasser irgendwie abzufangen. Das wäre wohl nur mit erheblichen Investitionen möglich, um beispielsweise ein Rückhaltebecken zu errichten, das dann womöglich wieder zur Talsperre klassifiziert und somit für unzulässig erklärt würde. Und so scheint es, als sei es im Moment die preiswertere Variante, nach dem nächsten Wolkenbruch die Feuerwehren wieder zum Aufräumen loszuschicken.

Auch interessant