Ruhla. Zehn Schülerinnen und Schüler der Musikschule „Johann Sebastian Bach“ aus Eisenach spielten zum Benefizkonzert auf.

„Ich finde es großartig, dass sich junge Menschen aus unserer Region für andere junge Menschen, denen es viel schlechter geht als uns, engagieren“, lobte Pfarrer Gerhard Reuther schon bevor auch nur ein Ton verklungen war. Zehn junge Musikerinnen und Musiker der Eisenacher Musikschule „Johann Sebastian Bach“ hatten sich in der Ruhlaer St. Concordiakirche eingefunden, um die Besucher mit einem Benefizkonzert zu erfreuen. In den Genuss des Erlöses kommt das Bildungs- und Partnerschaftsprojekt des „1-Welt-Kreises Erbstromtal“ für Kinder aus Ruanda.

Die große Vielfalt der Musikschule

Anneliese Stein (Akkordeon) und Antonia Voigtländer (Blockflöte).
Anneliese Stein (Akkordeon) und Antonia Voigtländer (Blockflöte). © Peter Rossbach

Die Besucher durften dabei einen Teil der großen musikalischen und Instrumente-Vielfalt erleben, für die die Eisenacher Musikschule steht. Klassische Kompositionen aus Barock, Wiener Klassik und klassischer Moderne, aber auch Kompositionen und Songs aus Jazz, Tango, Musical und Rock/Pop ebenso wie eigene Kompositionen waren zu hören. Vielfach wurden bekannte Werke auch eigens für die jeweiligen Instrumente neu arrangiert, zum teil von den Lehrerinnen und Lehrern der Musikschule, zum Teil aber auch gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern selbst.

Die Bandbreite der Musik reichte von „A la Turka“ von Wolfgang Amadeus Mozart über Duke Ellingtons „Take the A-Train“, eine „Burleske“ von David Johnston, „Gloria“ von Hans-Jürg Sommer bis „The Entertainer“ von Scott Joplin und „Stairway to Heaven“ von Led Zeppelin.

Silvo Slotosch an der Orgel der Concordiakirche. 
Silvo Slotosch an der Orgel der Concordiakirche.  © Peter Rossbach

Und auch die Instrumenten-Vielfalt begeisterte das Publikum, dabei auch interessante Kombinationen. Den Auftakt machte etwa Silvo Slotosch an der Orgel. Begleitet wurde der junge Virtuose dabei von Lehrer Klaus Seyfarth am Alphorn. Als weitere junge Musiker waren zu erleben: Marcel Zander (Klavier), Malin Hartung (Gitarre/Gesang), Mattis Hartung (Gitarre), Henrik Schützenmeister (Gitarre), Anneliese Stein (Akkordeon), Antonia Voigtländer (Blockflöte), Justin Wöllert (Klavier) und Therese Bronisch (Klavier).

Seit 2007 gibt es das Bildungs- und Patenschaftsprojekt des ökumenischen „1Welt-Kreises Erbstromtal“. In dem Projekt werden Patenschaften für sonst chancenlose Kinder und Jugendliche in Ruanda übernommen, damit diese eine Schule besuchen, eine Berufsausbildung oder gar ein Studium abschließen können. „Wir sind nur ein kleiner Kreis“, sagt Reuther. Aber mittlerweile sei es gelungen 30 Kinder und Jugendliche auf diese Art bis zu ihrem jeweiligen Abschluss zu fördern und begleiten.

Marcel Zander (links) spielt mit Lehrer Stefan Kling.
Marcel Zander (links) spielt mit Lehrer Stefan Kling. © Peter Rossbach

Derzeit werden 55 Kinder und Jugendliche im Projekt gefördert, darunter auch etliche Körperbehinderte. Die meisten Paten kommen dabei aus dem Erbstromtal und Eisenach, doch mittlerweile haben sich vereinzelt in ganz Deutschland, ja sogar in den USA, Großbritannien und der Schweiz Mitstreiter gefunden. „Und wir sind natürlich offen für viele weitere Menschen, die uns unterstützen wollen“, so Reuther.

Eine besonders schöne Premiere

Durch das Konzert in der Concordiakirche kamen nun weitere 320 Euro dazu, die die Besucher als Spenden für das Projekt gerne gaben. Konzerte gibt es in der Ruhlaer Kirche häufiger. Pfarrer Reuther: „Für uns war aber diese Art eines Benefizkonzertes durch die Musikschule eine Premiere und eine ganz besonders schöne noch dazu“.