Eisenach. Das Netzwerk „SIng mit!“ startet nach Langer Vorbereitung auch in Eisenach. Es stiftet Kindern hiesiger Schulen viele musikalische Erlebnisse.

Langsam brodelt in mir Lampenfieber, und das, obwohl ich genau diesem Moment seit drei Jahren entgegenfiebere – unser Chorprojekt „Sing mit!“ startet an zwei Schulen! Jubel!!! Getragen von der Musikschule Johann-Sebastian-Bach, finanziert vom Bündnis für Bildung „Kultur macht stark“, gefördert von der Stadt Eisenach und der Thüringen Philharmonie Gotha Eisenach und endlich mit Leben erfüllt von meiner zauberhaften Freundin und Opernsängerin Maria Kaffee.

Doch dieses Netzwerk zu häkeln, hat Maria und mich verdammt auf Trab gehalten. So genial einfach die Idee war – nämlich Kinder zum täglichen Singen animieren, ihnen durch Erlebnisse und Patenschaften den musisch-kulturellen Kosmos erschließen und dabei auch noch Barrieren und Vorurteile überwinden – so schwierig erwies sich die Umsetzung.

Geboren wurde „Sing mit!“ im Herbst 2017 auf dem Parkplatz vorm Kindergarten, wo mir Maria von einem Berliner Projekt erzählte, an dem sie mitgewirkt hatte. Seither brüteten wir über etwas Ähnlichem für Eisenach, schleppten unsere Idee von Pontius zu Pilatus, putzen die Klinken sämtlicher Schulpforten, telefonierten uns die Finger wund. Auf der Suche nach Mäzenen, Sponsoren und interessierten Schulen haben wir beide unser Vorhaben derart oft vorgestellt, dass mir Mitteilungen wie diese eigentlich im Schlaf gelingen müssten. Zumal ich euch nicht mit den abgedroschenen Phrasen komme, sondern mit der Nachricht „geschafft“! Mit „Sing mit!“ sind wir genau dort gelandet, wo‘s hingehen sollte.

An der Eisenacher Oststadtschule sowie an der Regelschule in Wutha-Farnroda gründeten wir jeweils einen Kinderchor, der bis Ende des Schuljahres von Maria geleitet und danach an die Musiklehrer übergeben wird.

Bis dahin werden wir mit den Kindern viel erleben: einen Orchesterbesuch bei der Thüringen Philharmonie, unserem Gothaer Partner, aktives Dabeisein bei Konzerten, Mitgestalten des Beethoven-Jubiläums 2020 und natürlich unheimlich schöne Lieder lernen, Gemeinschaft fühlen, mit Sprache(n) umgehen.

Weil mein Gesang sicher jeden in die Flucht schlagen würde, kompensiere ich das Defizit mit anderen Talenten und werde alle Etappen des Projektes auf dem Blog „Der Zauberer von Ost“ in Wort und Bild gießen.

Wer wissen möchte, wie „Sing mit!“ funktioniert, der sei herzlich eingeladen zur fulminanten Auftaktveranstaltung am Dienstag, 26. November, um 12 Uhr in der Turnhalle der Oststadtschule.