Mit Ruhm hat sich Eisenberg nicht bekleckert. Den internationalen Weltkindertag gestern hat die Kreisstadt des Saale-Holzlandes einfach ausgeblendet.

Mit Ruhm hat sich Eisenberg nicht bekleckert. Den internationalen Weltkindertag gestern, der unter der rot-rot-grünen Landesregierung zum Thüringer Feiertag ausgerufen worden war, hat die CDU-regierte Kreisstadt des Saale-Holzlandes einfach ausgeblendet. Ein einzelner Versuch der Linken im Kreis vor wenigen Tagen, ein großes Kinderfest am und im Eisenberger städtischen Veranstaltungshaus Scheithof zu organisieren, war in Stadtratskreisen mit dem Verdacht auf Wahlwerbung zur Landtagswahl kurzerhand vom Ratstisch gewischt worden.

Auch das ursprünglich für gestern angedachte Interkulturelle Malfest im Eisenberger Jugendzentrum Wasserturm wurde um eine Woche verschoben – weil Feiertag ist. Obwohl die Art des Feiertages dem interkulturellen Anliegen des traditionellen Malfestes mehr als angemessen gewesen wäre. Schade für Eisenberg.

So bleibt es für die Kreisstadtbewohner, die etwas für die Jüngsten hätten auf die Beine stellen wollen oder vielleicht auch sollen, diesmal bei einem langen, für sie erholsamen Wochenende.

Gelegenheit zum Feiern gab es für die Kinder im Landkreis gestern aber dennoch. Halt an anderen Orten wie in Stadtroda oder auf der Kahlaer Leuchtenburg. Sogar mit CDU-Beteiligung. Warum auch nicht. Ist der Feiertag doch parteienunabhängig für die Jüngsten in unserer Gesellschaft gedacht.

Gefeiert wird an diesem Wochenende auch noch anderen Orts. Die 800 Jahre seit der Gründung des Klosters in Eisenberg ziehen weiter ihre historischen Kreise und sind nach den ausgiebigen Festwochenenden in der Kreisstadt selbst, in Rauda und in Gösen nun auch in Petersberg mit seinen Ortschaften angekommen. Schon gestern hatten die Ortsbewohner und ihre Gäste die Gelegenheit, Petersberg und seine Orte, die vor 800 Jahren erstmals urkundlich erwähnt wurden, bei einer Wanderung und in einer Ausstellung genauer unter die Lupe zu nehmen. Und auch Petersberg hat seine Ortschronik zum Jubiläum auf den neuesten Stand gebracht. Solche Ereignisse sind aufwendig in der Organisation und in der Durchführung. Aber das schweißt die Dorfgemeinschaft so richtig zusammen. Und Feste wie diese geben den Menschen in ihren Dörfern auch ein Stück Gefühl von Heimat und spannendem Leben auf dem Lande zurück.