Eisenberg. Der Kreistag Saale-Holzland übergab am Mittwochabend drei Umweltpreise.

Gleich drei Umweltpreise des Saale-Holzland-Kreises sind zum Auftakt der Kreistagssitzung am Mittwochabend übergeben worden. In diesem Jahr gehen sie an Schüler der Regelschule Schkölen und des Eisenberger Gymnasiums für ihre gemeinsame Müllsammelaktion im Gebiet der Einheitsgemeinde Schkölen, an die Vorsitzende der Bürgerinitiative Zukunft Heideland Annett Schimming und an das Eisenberger Ehepaar Sörgel für ihr Bemühen um die Arterhaltung des seltenen Schmetterlings Schwalbenschwanz.

Ihren mit 800 Euro dotierten Umweltpreis 2019 haben sich die Schüler der Klasse 9 aus Schkölen und der Klasse 8c Eisenberg mit einer gemeinsamen Müllsammel-Aktion in Schkölen verdient. Die Anregung, gemeinsam etwas für ein sauberes Umfeld in Schkölen und Umgebung zu tun, sei von der Agrargenossenschaft Schkölen angeregt worden, erinnerte Landrats Andreas heller (CDU) in seiner Laudatio zur Preisverleihung. Das Ergebnis der Müllsammlung sei erschreckend gewesen. Mehr als dreieinhalb Tonnen Abfälle wurden eingesammelt: Von Öl-Fässern, alten Liegestühlen, Fernsehgeräten, Glas und Porzellan bis hin zu Batterien, Teppichen, Stühlen, Schuhen und Fensterrahmen reichte der Müll. Sogar ein Fass Salzsäure und 98 Altreifen waren dabei.

Schutz für den Schwalbenschwanz

Mit 200 Euro ist der Umweltpreis, den das Eisenberger Ehepaar Sörgel verliehen bekommen hat. Familie Sörgel leistet einen aktiven Beitrag zum Artenschutz, in dem sie in ihrem Ökogarten mitten in der Stadt Eisenberg seit etwa 15 Jahren die Eier der seltenen Schmetterlingsart Schwalbenschwanz sammelt und damit vor Fressfeinden in der freien Natur schützt. In ihrer Wohnung füttert das Ehepaar die Larven mit Dill und Fenchel aus dem Hausgarten bis die Schmetterlinge im Frühjahr in die Freiheit entlassen werden können. „Sörgels Naturgarten bietet auch vielen weiteren seltenen Insektenarten gute Lebensbedingungen“, wusste der Landrat in seiner Laudatio zu berichten.

Ebenfalls mit einem Umweltpreis 2019 in Höhe von 200 Euro wird ist Annett Schimming aus Thiemendorf ausgezeichnet worden. „Als Vorsitzende des Vereins Bürgerinitiative Zukunft Heideland tritt Frau Schimming sowohl für die Erhaltung der Natur- und Kulturlandschaft ein, als auch für die Menschen in unserer lebenswerten Region“, sagte Landrat Heller zur Würdigung. Der Artenschutz im Heideland liege ihr besonders am Herzen. Die Bürgerinitiative, die zunächst vor allem mit dem Kampf gegen Windrad-Pläne von sich Reden gemacht hatte, engagiert sich ebenso für den Bau von Storchennestern bei Thiemendorf. Mit Erfolg: Im Jahr 2019 hat ein Storchenpaar zwei Jungvögel aufgezogen.

Lebenshilfe für Vögel

„Auch den Bau von Sitz-Krücken für Greifvögel hat Frau Schimming angeregt“, berichtete Heller. Zudem ermuntere sie Grundstücksbesitzer, insektenfreundliche und naturbelassene Bereiche zu schaffen, um den Lebensraum für Insekten zu erhalten und Überwinterungsmöglichkeiten für Igel in Hecken zu schaffen. In der Umweltbildung engagiere sich Annett Schimming zum Beispiel mit dem Bau von Nistkästen und Insektenhotels in der Grundschule Königshofen und auf verschiedenen Hoffesten in Etzdorf, um bereits bei Kindern das Umweltbewusstsein zu fördern.