Eisenberg. Das Rapper-Duo „Die Praxis“ hat einen Titel für Eisenberg aufgenommen.

Sie nennen sich „Die Praxis“, und sie wollen den Rap, den schnellen, den rhythmischen Sprechgesang, nach Eisenberg zurück holen: Christian Gentsch (28), der unter dem Künstlernamen „G.Standing“ auftritt, und Antonio Soares (20), Künstlername „P.K.L.“

Der Start vor zwei Monaten war Zufall. „Ich hatte eine kleine Pause von drei Monaten, dann kam ich mit Christian ins Gespräch. Wir waren sofort auf einer Wellenlänge“, sagte Soares.

Zuerst wollten sie sich „Plan B“ nennen. Doch der Name war schon vergeben. Dann kamen sie auf „Die Praxis“. In rekordverdächtiger Zeit entstand das Video zum Titel „Eisenberg Returns“. Die beiden Musiker brauchten keine fünf Stunden für den Dreh und für den Zusammenschnitt.

Das Endprodukt hat eine Länge von 4:18 Minuten. „Wir waren an verschiedenen Orten in Eisenberg. Der eine hat gerappt, der andere hat gefilmt. Es hat Spaß gemacht, auch wenn das Video an einigen Stellen nicht optimal beleuchtet ist“, sagte Christian Gentsch.

Der Titel „Eisenberg Returns“, der für „Eisenberg kehrt zurück“ steht, soll der Auftakt für eine erfolgreiche Zusammenarbeit sein. „Vor zehn Jahren gab es in unserer Stadt eine coole Rapper-Szene. Davon ist nicht mehr viel übrig geblieben. Wir wollen sie beleben“, sagte Soares.

Den aktuellen Titel kann man verschiedenen Plattformen im Internet aufrufen und hören. Er ist der erste Song aus dem Album „Alles nur für Rap“.

Die nächsten Texte sind schon geschrieben. „Es muss natürlich alles zeitlich passen. Für den nächsten Titel suchen wir eine Location außerhalb. Ein Kumpel hat uns einen Tipp gegeben“, sagte Gentsch.

„Wir sind immer auf der Suche nach Auftrittsmöglichkeiten“

Dass Christian und Antonio zusammenarbeiten, hat sich bis nach Hermsdorf zu den Verantwortlichen im Jugendhaus herum gesprochen. Es gab eine Anfrage für einen Auftritt im Sommer. „Das hat uns natürlich riesig gefreut. Wir sind immer auf der Suche nach Auftrittsmöglichkeiten“, sagte Soares. In Sachen Marketing sehen beide Nachholbedarf. „Die größte Angst ist, dass man irgendwelche Veranstalter anschreibt und dann keine Antwort bekommt“, sagte Gentsch. „Diese Angst müssen wir überwinden, auch wenn es schwer fällt. Absagen gehören dazu.“

Mal Geld mit ihrem Hobby zu verdienen, daran verschwenden die beiden Rapper im Moment noch keinen Gedanken. Christian Gentsch ist Staplerfahrer bei der Firma Remde in Eisenberg, Antonio ist Verkäufer bei der Handelskette „Pfennigpfeifer“.

„In der Musik braucht man Glück, dass man entdeckt wird“, sagte Gentsch. Er will seinen acht Jahre jüngeren Kumpel helfen. „Ich bin jetzt 28. Wenn ich die Uhr noch mal zurückdrehen könnte, hätte ich die Musik vor zehn, 15 Jahren viel ernster nehmen sollen. Antonio ist 20. Er kann vielleicht noch was erreichen, vielleicht auch mit meiner Erfahrung“, sagt Christian Gentsch.