Camburg. Erweiterung der Camburger Residenz zur Betreuung Demenzkranker geplant – Verband ringt um Anerkennung rumänischer Fachkräfte

„Das Sommerfest ist neben dem Adventsmarkt eine Veranstaltung, die für unsere Einrichtung sehr wichtig ist, da diesen Termin auch sehr viel Angehörige wahrnehmen“, sagte Doreen Rheinländer, seit 2015 die Leiterin in der Awo-Seniorenresidenz in Camburg.

Am Mittwochnachmittag wurde wieder Sommerfest in Camburg gefeiert. „Für unsere Bewohner ist das ein schöner Moment. Sie sind körperlich oft nicht mehr in der Lage, andere Veranstaltungen in der Stadt oder in der näheren Umgebung zu besuchen. Umso wichtiger ist es uns, den älteren Menschen die Veranstaltung zu uns ins Haus zu holen. Unseren Bewohnern hat das Programm gefallen“, sagte Rheinländer.

Sie wird das 2019er Sommerfest nicht so schnell vergessen. Bewohnerin Renate Stenzel (75) aus Wichmar bedankte sich im Namen des Heimbeirates bei der Leiterin mit einer selbst gestalteten Karte. „Wir machen alle nur unsere Arbeit. Wenn man dann an so einem Tag ein persönliches Dankeschön bekommt, ist das etwas ganz Besonderes“, sagte sie.

In der Residenz Camburg leben 91 Senioren. Sie ist damit die größte Senioren-Einrichtung im Awo-Kreisverband Saale-Holzland.

Verbandsintern laufen Planungen für einen Anbau. „Es gibt da schon sehr genaue Vorstellungen. Wir gehen von einer Größe zwischen 20 und 25 Plätzen aus. Der neue Bereich soll vor allem von Demenz betroffene Menschen aufnehmen können. „Bisher mussten wir für diese Bewohner immer andere Heime im Kreis aufsuchen. Der Anbau wäre eine gute Variante, die Bewohner innerhalb eines Hauses umziehen zu lassen“; sagte die Verantwortliche, die sich auch um das Awo-Sozialzentrum Eisenberg, kümmert.

2015 hat der Kreisverband von der Stadt Dornburg-Camburg eine 2100 Quadratmeter große Nachbarfläche, die früher als Kindergarten genutzt wurde, erworben. Die Fläche grenzt unmittelbar an den jetzigen Gartenbereich der Seniorenresidenz.

Die Arbeiten zur Erweiterung beginnen frühestens 2021. „Bis dahin müssen wir noch verschiedene Dinge abwarten, die vom Gesetzgeber geregelt werden.“ Über die zu erwartenden Kosten gibt es noch keine konkreten Aussagen.

Die Konzeption für den Anbau umfasst fast 70 Seiten. „Sie beinhaltet nicht nur den Bau, sondern auch die inhaltliche Umsetzung“, sagte Rheinländer.

Zum Pflegepersonal gehören auch eine Frau und ein Mann aus Rumänien. Der Prozess ihrer Anerkennung als Pflegefachkraft ist aufwendig. Er kann bis zu einem Jahr dauern. Bis dahin werden sie nur als Pflegekraft geführt und auch entsprechend bezahlt. „Unser männlicher Kollege muss noch eine bestimmte Sprachprüfung ablegen. Sie ist die Voraussetzung für eine Anerkennung als Fachkraft. Wir hoffen, dass er die Prüfung bald ablegen kann“, sagte die Leiterin.