Serba. Zum fünften Mal wurde das Wiesn-Fest gefeiert. Es gab sowohl Weißwurst als auch Roster.

Die Mitglieder der Pfingstgesellschaft Serba können nicht nur Maibäume auf­stellen und Weihnachtsmärkte organisieren. Sie mögen es auch bayrisch, sie mögen ihr Wiesn-Fest. Einen Vergleich mit dem weltbekannten Oktoberfest, das vor einigen Tagen zu Ende ging, will aber niemand ernsthaft wagen. „Wir feiern unser Wiesn-Fest. Wir wollen für die Bayern keine Konkurrenz sein“, sagte Hubert Müller, das Ur-Gestein der Pfingstgesellschaft.

Zum fünften Mal gab es am Sonnabend das etwas andere Volksfest in Serba. Der Termin passt trotz der Herbstferien. „Wir haben uns bewusst für den zweiten Sonnabend im Oktober ausgesprochen. Wenn ich in den Saal schaue, erkenne ich auch viele Leute, die nicht in Serba wohnen, aber trotzdem bei uns mitfeiern wollen. Und das ist doch schön.“

Die Maß Bier ist günstiger als in München

Dass Müller selbst noch nie beim legendären Oktoberfest in München war, damit hat er kein Problem. „Wir haben in unserem Ort Spezialisten, die schon sehr oft in München waren“, sagte Müller und zeigte dabei auf den 73-jährigen Erich Franke, Ehrenmitglied des Vereins, der am Nachbartisch saß. „Gestern vor zwei Wochen war ich auch unten in München. Ich war früh 5.30 Uhr losgefahren. Abends um 21 Uhr war ich wieder zu Hause. Ich mag das richtige Oktoberfest. Ich mag die Stimmung. Dennoch bin und bleibe ich ein Ur-Thüringer.“

Mit ihren Bier-Festpreisen müssen sich die Serbaer nicht verstecken. Wurde die Maß Bier in München zwischen 10,80 und 11,80 Euro ausgeschenkt, lagen die Mannen um Hubert Müller mit sieben Euro deutlich darunter. „Wir mussten die Preise leider auch etwas anziehen. Die Leute bezahlen es trotzdem“, sagte Müller. Auch kulinarisch stand das Wiesn-Fest im kleinen Serba dem großen Oktoberfest in München in nicht viel nach. „Unser Partner, die EWU, hat an alles gedacht. Wir haben Weißwurst, wir haben Brezeln. Wir haben natürlich auch Thüringer Bratwurst.“

In Fragen Sicherheit hatten Müller und Co. an alles gedacht. „Wir haben unsere Rufnummern untereinander ausgetauscht, sollte wirklich mal was passieren, was wir natürlich nicht hoffen. In den Abendstunden wurden stichpunktartig die Rucksäcke und Taschen der Gäste am Einlass kontrolliert. Es kam in der Vergangenheit schon vor, dass sich jugendliche Besucher Alkohol selbst mitgebracht hatten“, sagte Müller.

Dass das Wiesn-Fest in Serba so gut angenommen wird, das kommt für Heiko Wolter vom Vorstand der Pfingstgesellschaft nicht überraschend. „Ich komme aus Gera, bin vor Jahren hierher gezogen. Der Zusammenhalt im Ort ist einfach viel größer. Man kommt ins Gespräch. Man spricht über die kleinen und großen Probleme auf der Welt und man hat seinen Spaß. Das wollen die Leute. Das ist das Erfolgsgeheimnis für unser Wiesn-Fest.“