Eisenberg. Der einstige Superintendent Edgar von Thaler ist mit 92 Jahren in der Nacht zum Freitag für immer eingeschlafen.

Der Ehrenbürger von Eisenberg, Edgar von Thaler, ist in der Nacht zum Freitag für immer eingeschlafen. „Sein Tod war absehbar, aber kam für uns dennoch überraschend“, sagte gestern Michael von Thaler, einer der fünf Söhne.

Mit 92 Jahren ist Edgar von Thaler verstorben. Sein Vermächtnis für Eisenberg und die Nachgeborenen jedoch bleibt. In den Jahren von 1965 bis 1992 ist er Superintendent in Eisenberg gewesen.

Mitgestalter der Wende vor 30 Jahren

Vor nicht allzu langer Zeit erinnerte er sich noch gut an die Wendezeit vor nunmehr 30 Jahren. Als Pfarrer gehörte er zu den aktiven Mitgestaltern der friedlichen Revolution im deutschen Osten.

„Damals waren die Kirchen voll“, wusste er vor zwei Jahren anlässlich seines 90. Geburtstages zu berichten. Als am Ende der DDR, im Oktober 1989 die Friedensgebete und Demonstrationen auch in Eisenberg begannen, habe der Gemeindesaal nicht ausgereicht, berichtete von Thaler. Also wurden die Friedensgebete in die Stadtkirche verlegt, die Baugerüste zu jener Zeit dort wurden dafür allwöchentlich ab- und wieder aufgebaut.

Das, was die Wende den Menschen gebracht hat, sei „gut gegangen“, hatte der Pfarrer im Ruhestand Bilanz gezogen. Auch wenn er sich manches noch etwas anders vorgestellt habe, sagte der Kirchenaktivist der Wendezeit fast 30 Jahre später.

Für sein Engagement damals hatte Edgar von Thaler das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen bekommen und die Ehrenbürgerwürde der Stadt Eisenberg.

Voraussichtlich am Sonnabend kommender Woche wird Eisenberg von seinem verstorbenen Ehrenbürger Abschied nehmen. „In der Eisenberger Stadtkirche, das ist der Wunsch meines Vaters gewesen, denn dort hat er viele Jahre lang als Pfarrer und Superintendent gewirkt“, sagte gestern sein Sohn Michael von Thaler.