Eisenberg. Mit einer Andacht und dem Enthüllen einer Gedenkplatte wird an den 25. Oktober 1989 erinnert.

Am 25. Oktober jährt sich zum 30. Mal das erste Friedensgebet in Eisenberg, organisiert vom damaligen Superintendenten Edgar von Thaler, gemeinsam mit einer Gruppe engagierter und mutiger Eisenberger Christen. Aus diesem Anlass wird an diesem Freitag nach einer Andacht eine Gedenk­platte im Vorraum der Stadt­kirche St. Peter enthüllt.

Am 25. Oktober 1989, ein Mittwoch, fand in Eisenberg das erste „Mittwochsgebet“ statt. Zuvor waren die damaligen Superintendenten zum Thüringer Landesbischof Werner Leich nach Eisenach eingeladen. „Er berichtete von ernüchternden Gesprächen mit der neuen Führung und meinte, wir sollten auch Friedensgebete initiieren“, erinnerte sich Edgar von Thaler in einem OTZ-Gespräch aus dem Jahr 2014. Der Eisenberger Ehrenbürger war im August dieses Jahres im Alter von 92 Jahren verstorben.

So rief Superintendent Edgar von Thaler am 25. Oktober 1989 noch von Eisenach aus in Eisenberg an und organisierte für den Abend des gleichen Tages ein Friedensgebet in der Stadt. Die hatte es in Eisenberg zwar auch schon zuvor gegeben, bis dato aber eher gemeindeintern, besucht wurden sie vor allem von jungen Leuten.

Die Nachricht habe sich durch Handzettel und von Mund zu Mund schnell verbreitet, so dass der Marktplatz am Abend voller Menschen war. Schätzungen sprachen von rund 2000 Zuhörern. Da die Stadtkirche gerade renoviert wurde, fand das Friedensgebet im Luthersaal statt und wurde per Lautsprecher auch nach draußen übertragen. Im Anschluss zog ein Demonstrationszug durch die Stadt, an dessen Ende Kerzen aufgestellt wurden. Bis zum Frühjahr 1990 folgten dann etwa 20 weitere, wöchentlich stattfindende Mittwochsgebete.

Andacht und Anbringen der Gedenktafel am Freitag, 25. Oktober, ab 18 Uhr, Stadtkirche