Mennewitz. Zwei Transporter bringen Hilfe ins 1800 Kilometer entfernte Ploiesti

Heute früh, sechs Uhr, startet der 27. Hilfstransport von Schlöben aus nach Rumänien. In diesem Jahr rollen nur zwei Klein-Transporter in die 1800 Kilometer entfernte Region um Ploiesti. Knapp 50 Rollstühle gehören zur Ladung, aber auch Unterarmstützen, ein Dreirad für Erwachsene und ein Computer. Gestern Abend wurden die zwei Fahrzeuge in Mennewitz beladen.

„Wir hatten kurzfristig eine Absage erhalten für ein drittes Fahrzeuge. Ich denke aber, dass wir 2020 wieder mit drei Autos nach Rumänien rollen“, sagte Pfarrer Stephan Elsässer von der Kirchgemeinde Schöngleina, der den Hilfstransport von Anfang an betreut, der auch schon oft mitgefahren ist. In diesem Jahr beobachtet er die Tour aus der Heimat. Die Fahrer sind Jens Welscher aus Würzburg, Thomas Ziegler mit Sohn Leon aus Erfurt, Kai Conrad aus Schlöben und Heike Letsch aus Tissa. „Zu Beginn des Hilfstransportes in den 1990er Jahren war schon einmal eine Frau dabei, dann aber lange Zeit nicht mehr. Es ist kein Novum, aber es ist schon etwas Besonderes, eine Frau dabei zu haben“, sagte Elsässer.

Dass das weibliche Geschlecht bisher vor allem nur in der Vorbereitung der Hilfstransporte eingebunden war, lag vor allem an der nicht zu unterschätzenden Belastung während der Woche. „Die Fahrstrecke ist nicht ohne. Die Besatzungen teilen sich hinein. Es ist ja kein gemütlicher Ausflug. Das ist kein Urlaub. Man sieht unterwegs viel Leid, man sieht viel Armut. Diese Bilder muss man als Mensch erst einmal wegstecken können. Da muss man ziemlich robust sein“, sagte der Pfarrer.

Frau Letsch sei eine versierte und sichere Fahrerin, die auch keine Probleme hat, längere Strecken am Stück und ohne längere Pausen zu fahren, erklärte Elsässer.

Die Koordination vor Ort hat sich im Vergleich der ersten Jahre deutlich verbessert. Partner in Ploiesti ist der Behindertenverband. Die Vereinsmitglieder sind immer noch auf der Suche nach einem eigenen Domizil. Die Zusammenarbeit mit den Schlöbenern ist viel professioneller geworden. „Wir bekommen vor Ort eine Sozialassistentin an die Seite. Wir werden auch von der Polizei unterstützt. Wir bringen die Rollstühle und die Hilfsmittel Punkt genau zu den betroffenen Familien“, sagte Elsässer. Am morgigen Sonntag sollen die zwei Fahrzeuge gegen 20 Uhr das Ziel erreicht haben.

Am 12. Oktober werden die fünf Helfer wieder zurück erwartet in Schlöben.