Golmsdorf. Fußball, Kreispokal: Steffen Geisendorf ist kein Freund davon, irgendeinen Spieler nach einer Partie gesondert hervorzuheben. Im Gegenteil, der Trainer des FC Thüringen Jena ist ein ausgesprochener Anhänger jener Fußball-Philosophie, die da besagt, dass die Mannschaft der Star ist.

Steffen Geisendorf ist kein Freund davon, irgendeinen Spieler nach einer Partie gesondert hervorzuheben. Im Gegenteil, der Trainer des FC Thüringen Jena ist ein ausgesprochener Anhänger jener Fußball-Philosophie, die da besagt, dass die Mannschaft der Star ist. Doch nach dem 3:0-Sieg seines Teams am Sonntag im Achtelfinale des Kreispokals über den SV Gleistal 90 machte Geisendorf eine Ausnahme. Und dergleichen gebe es gefühlt nur alle fünf Jahre.

Für die Ausnahme von der Regel war Patrick Wyrowski verantwortlich, der zwei der drei Treffer der Begegnung in Golmsdorf erzielte. „Es ist die Art und Weise, wie er auf dem Platz agiert: ruhig, zweikampfstark und mit Übersicht“, lobte der Thüringen-Coach seinen Protagonisten aus dem defensiven Mittelefeld, der dann eben auch noch die ersten beiden Tore (47./80.) der Begegnung erzielte. „Er war unser Turm in dem Spiel“, sagte Steffen Geisendorf.

Seit Monaten würde der 26-Jährige mit konstanten Leistungen überzeugen, habe zudem eine große Aktie am Triumph im Kreispokal in der vergangenen Saison gehabt. „Es freut mich für ihn, dass er sich heute so belohnen konnte“, führte Geisendorf mit vernehmbarer Begeisterung weiter aus. Aber, noch einmal zum Mitschreiben, dass mache er wahrlich nur selten, einen seiner Pappenheimer gesondert zu besingen, so der Trainer, der dann umgehend noch einmal den Kollektiv-Gedanken beschwor. Denn der Umstand, dass er mit 18 Spielern, dem Maximum, in dem Fußball-Kleinod in Golmsdorf einrückte, habe ihn mit Stolz erfüllt. Dergleichen demonstriere eine ausgesprochene Geschlossenheit, würde zeigen, dass intern auch alles stimmen würde. „Das war vielleicht auch ein Grund, der mit dafür verantwortlich war, dass wir heute gewonnen haben“, sinnierte Geisendorf, der auch daran erinnerte, dass man im August in der Kreisoberliga Gleistal unterlag.

Dafür reichte es seitens des Gastgebers dieses Mal jedoch nicht. „Wir haben am Ende verdient verloren, vielleicht ein oder gar zwei Tore zu hoch, aber dennoch verdient“, resümierte Gleistal-Coach Danilo Diller, der durchaus etwas traurig klang. In der ersten Halbzeit sei sein Team ebenbürtig gewesen, habe die Räume eng gemacht, doch anfangs des zweiten Aktes habe man schlichtweg zu nachlässig agiert und umgehend das erste Gegentor kassiert, führte Diller weiter aus, der auch darauf verwies, dass er kaum Wechselmöglichkeiten hatte. Spätestens nach dem zweiten Treffer der Gäste habe man versucht, offensiver zu agieren, habe dann aber den Konter und somit den dritten Treffer (86.) von Thüringen, für den Benedikt Schlenzing verantwortlich war, hinnehmen müssen. „Es war ein gerechter Sieg für Thüringen“, betonte Diller.

Ach ja, der Sonntag sei für eine standesgemäße Pokalfeier naturgemäß nur bedingt geeignet, sagte Geisendorf und musste lachen. Alles sei etwas gedämpft gewesen, doch das Bier im Vereinsheim habe dennoch geschmeckt – Sonntag hin, Sonntag her. Und wer weiß, vielleicht gibt es ja auch ein internes Pokal-Duell, schließlich ist die 2. Mannschaft von Thüringen Jena auch weitergekommen.