Angelika Munteanu über das Aufzehren von öffentlichem Vermögen.

Der Saale-Holzland-Kreis kann von Glück reden, dass er seinen Haushalt nicht wie ein Buchhalter berechnen muss. Sonst wäre er wahrscheinlich blank. Das Vermögen, das dem Landkreis in Gestalt von Immobilien und Infrastruktur gehört, zehrt sich mit den Jahren auf. Das heißt, in der Vergangenheit ist nicht genügend getan worden, um den stetigen Verfall aufzuhalten. Das gilt für die Schulen ebenso wie für Straßen und Brücken, die dem Kreis gehören.

Das ist allerdings kein Problem des Saale-Holzlandes allein. Kommunalen Gebietskörperschaften in der Nachbarschaft geht es nicht viel anders. Auch dort – Beispiel Bundesstraßenbrücke in Gera-Lusan – wird nicht selten solange auf Verschleiß gefahren, bis die Sperrung von Brücken oder gar Schulhäusern droht.

Für das Saale-Holzland ist die Notbremse gezogen worden. Eine Prioritätenliste zur Schulsanierung ist aufgestellt und auch die Brücken und Kreisstraßen sind mit dem neuen Doppelhaushalt jetzt in den Fokus gerückt worden. Mit den Finanzen, die für dieses und die nächsten Jahre für den Erhalt der Verkehrsinfrastruktur geplant sind, soll der weitere Verfall an den schlechtesten Brücken und Straßen aufgehalten werden. Den Sanierungsstau abbauen kann man damit aber nicht.