Ute Flamich über das deutsche Gesundheitssystem.

Das deutsche Gesundheits­system ist sicher nicht per se schlecht, doch es kränkelt an vielen Ecken und Enden. Wen wundert es, wenn Krankenhäuser wie Wirtschaftsunternehmen geführt werden. Wenn statt der Menschen am Ende die Finanzen im Vordergrund stehen. Natürlich – und glücklicherweise – gibt es sie noch: Ärzte und Pflegekräfte, die nicht nur das entsprechende Know-How haben, sondern auch die notwendige Leidenschaft für ihren Beruf und das Feingefühl für den Patienten – und zwar auch dann noch, wenn Zeitdruck und Alltagsstress enorm hoch sind.

Dass es oft leider auch anders geht, erfährt man am eigenen Leib, von Freunden, Bekannten, der Familie, die in diesem oder jenen Krankenhaus, in dieser oder jenen pflegenden Einrichtung behandelt werden mussten. Unter „Gruselgeschichten“ lässt sich manches Geschehen nur zusammenfassen.

Spätestens dann, wenn Patienten falsche Tabletten verabreicht bekommen, wenn Hygiene-Standards nicht eingehalten werden, wenn der Notknopf im Notfall ewig klingelt, bei der Visite aufgrund des Zeitdrucks keine wichtigen Fragen gestellt werden können, Symptome nicht Ernst genommen werden, selbst wenn der Patient sie immer und immer wieder bei Arzt oder Pflegekraft zur Sprache bringt – manchmal mit folgenschweren Konsequenzen –, muss doch der letzte verstanden haben, dass etwas nicht stimmt, es so nicht weitergehen kann.

Ein wenig Hoffnung und Trost können dann Grüne Damen und Herren spenden – sofern es Menschen gibt, die sich auf dieses Ehrenamt einlassen.

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