Angelika Munteanu über falsch verstandenes Frustablassen.

Zum Titel Residenzstadt hat es für Eisenberg bis dato nicht gereicht. Trotz Schloss mit Thüringens schönster Barockkirche und trotz Schlosspark, der nach historischem Vorbild erneuert wird. Ein Kleinod, das die meisten Eisenberger lieben und das alljährlich viele Touristen in die Kreisstadt des Saale-Holzlandes zieht.

Das geschichtsträchtige Ensemble soll alsbald hinter Gitter und verriegelt werden in den Nachtstunden. So wurde es vielfach gefordert. Denn der Vandalismus stoppt nicht vor dem Schlosspark. Und dem soll Einhalt geboten werden. Die Stadt hat erst jüngst viele tausend Euro in die Neugestaltung investiert, und weitere Investitionen sind für die nächsten Jahre vorgesehen. Vor allem aber ist der Park von besonderem Wert als Denkmal der Gartenbaukunst. Das gilt es zu bewahren.

Bretter von Bänken zu klauen und Anlagen zu zerstören, sind deshalb kein Kavaliersdelikt. Für Bauholz gibt’s den Baumarkt, wo Bretter für wenige Euro zu haben sind. Und Frust muss man nicht im Schlosspark ablassen. Ein straffer Lauf durchs Mühltal hin und zurück kann auch helfen beim Dampfablassen.