Röttelmisch. Amos‘ erste Arbeitstage im Reinstädter Grund verlaufen relativ stressarm. Liegt doch die Obsternte deutlich unter jener des Vorjahres, da es einfach zu trocken war, während sich im Vorjahr die Obstbäume mit ihrem starken Fruchtbehang verausgabt haben. Aber so ganz kommt Amos nicht um die Arbeit herum.

Amos‘ erste Arbeitstage im Reinstädter Grund verlaufen relativ stressarm. Liegt doch die Obsternte deutlich unter jener des Vorjahres, da es einfach zu trocken war, während sich im Vorjahr die Obstbäume mit ihrem starken Fruchtbehang verausgabt haben. Aber so ganz kommt Amos nicht um die Arbeit herum.

Alexander Pilling schwärmt von den Vorteilen seines neuen „Mitarbeiters“ und streicht stolz über dessen Oberfläche, „komplett Edelstahl“. Amos ist eine Siebbandpresse, die es den Obstbauern ermöglicht, jetzt schnell und schonend Saft aus ihren Äpfeln, Birnen oder anderen Früchten mit nach Hause zu nehmen.

In Röttelmisch im Reinstädter Grund bieten Alexander Pilling und seine Frau Susanne Mohr schon seit Jahren ihre Dienste mit einer Lohnmosterei an. Nun konnten sie in die neue Presse investieren, die den Kunden ein erweitertes Angebot bietet und ihnen das Entsaften erleichtert.

Das Obst muss grundsätzlich nicht mehr vorgewaschen auf den Hof der Familie gebracht werden, das übernimmt nun Amos im ersten Waschgang. Durch den leistungsstarken Motor wird über Walzen und das Siebband die Obstmaische schonend ausgepresst, sodass am Ende ein grob filtrierter Saft herauströpfelt, erklärt Pilling.

Auch hartes Obst wie Quitten, die immer öfter gebracht werden, kann die Siebbandpresse problemlos zerkleinern. Und es muss nicht immer nur Apfelsaft sein: Auch Kirschen, Pflaumen oder Mirabellen können jetzt zu Saft verarbeitet werden. Oder wie wäre es mit ein wenig Aronia oder Möhre im Frühstücksgetränk?

Alles in allem verkürze die neue Presse die Arbeitszeit enorm. „Früher mussten wir die Masse dreimal anfassen, jetzt ist das Obst nur noch am Trichter einzufüllen“, sagt Alexander Pilling. Die Preise bleiben für Kunden gleich: Pro Liter Saft zahlen sie einen Euro, dazu kommt noch der Materialpreis für den Fünf-Liter-Beutel, in welchem sich der Saft über mehrere Monate lagern lässt.

Dank einer 50-prozentigen Förderung konnte Saftpresse Amos überhaupt angeschafft werden. Die Regionale Aktionsgruppe Saale-Holzland hatte dafür votiert, um Gelder aus dem EU-Landwirtschaftfonds und dem Freistaat Thüringen zu akquirieren. Das sogenannte Leader-Programm ist für Initiativen in Dörfern und kleinen Städten gedacht. Pilling ist umtriebiger Verfechter der Pflege von Streuobstwiesen der Region und hat das Streuobstnetzwerk von Saale-Holzland, Saale-Orla, Saalfeld-Rudolstadt und Greizer Land mit ins Leben gerufen.

Terminvereinbarung bei der Mosterei, Hof 23 in Röttelmisch, unter 036422/ 22498 oder 0173/8538079