Bad Klosterlausnitz. Mona Krassu aus Gera hat mit „Freitagsfische“ einen Roman über Flüchtlinge im Jahr 1945 geschrieben. Sie stellt das Buch jetzt in Bad Klosterlausnitz vor.

„Nach dem Zweiten Weltkrieg muss ­Irma Geipel zusammen mit ihren vier Kindern aus ihrer ­Heimat Breslau fliehen. Die Familie kommt in einer Kleinstadt der sowjetischen Besatzungs­zone unter. Dort begegnen ihnen die Menschen misstrauisch, bisweilen feindselig.“ – Irma Geipel ist eine der Hauptfiguren des Romans „Freitagsfische“ von Mona Krassu. Aus ihrem Buch, das im Mai ­dieses Jahres erschienen ist, liest die Autorin in der ­Gemeinde- und Kurbibliothek in der Kirchgasse 5 in Bad Klosterlausnitz.

Etwa eine Stunde werde sie ­lesen, einen Überblick über die Figuren geben, zwischen Szenen, die weiter auseinander­liegen erzählen, was wichtig für den Fortgang der Handlung ist. „Ich bin immer bemüht, den Zuhörern einen Gesamteindruck des Buches zu vermitteln“, sagt Mona Krassu. „Weil meine Lesung in die Interkulturellen Wochen des Saale-Holzland-Kreises eingebettet ist, werde ich meinen Part mit einem Gedicht abschließen, das einen Bezug zur aktuellen Flüchtlingsthematik herstellt.“ Danach sei aus­reichend Zeit, um zu diskutieren und der Autorin Fragen zu stellen. Auf Wunsch wird Mona Krassu Bücher signieren.

Dieser, ihr zweiter Roman, sei an eine Familiengeschichte angelehnt, sagt die 50-Jährige, die in Weida geboren wurde und die seit 1999 in Gera lebt. „Meine Mutter und meine Tante erzählten oft, aber immer nur ansatzweise, dass meine Oma mit ihren vier Kindern aus Breslau flüchten musste. Schon von Kind an habe ich immer wieder gehört, wie schwer sie es hatte. Aber warum, das wusste ich nicht.“ Als junge Erwachsene habe sie sich dann für das Thema interessiert. Allerdings habe es noch lange gedauert, bis sie sich tatsächlich an die Thematik herangewagt habe. Bei einer Ausstellung in Neustadt/Orla nutzte die Autorin schließlich die Möglichkeit, Zeitzeugen zu befragen. Auch ihre Tante ­habe immer mal wieder Fragen beantwortet.

Intensiv habe sie letztlich drei Jahre lang an ihrem Roman „Freitagsfische“ gearbeitet. „In meinem Roman wird nichts beschönigt“, sagt Mona Krassu. „Meine Lesung endet mit einer Szene, in der ein Junge nach dem Krieg wegen einer Gitarre von einem russischen Soldaten erschossen wird. Das hat bei Lesungen schon zu heftigen Diskussionen geführt.“

Dass ihre Bücher teils sehr emotionale Reaktionen hervorrufen, kann die Autorin verstehen. „Literatur soll ja auch etwas im Menschen bewegen“, ist sie sich sicher.

Dass die Lesung in Bad Klosterlausnitz veranstaltet wird, ist Sebastian Herold von der Hermsdorfer Buchhandlung zu verdanken. Er habe zur Lesung angeregt, sagt Annekathrin Rahn, Mitarbeiterin der Bibliothek in Bad Klosterlausnitz.

Donnerstag, 29. August, 19.30 Uhr: Buchlesung mit Mona Krassu in der Bibliothek in Bad Klosterlausnitz. Der Eintritt ist frei.