Eisenberg. Als Alternativmedizin hat es die Osteopathie längst vom Schattendasein ins Rampenlicht geschafft. „Das Bewusstsein der Patienten hat sich verändert“, beobachtet auch Anne Falkenthal, die als Osteopathin tätig ist. Ein Grund dafür sei natürlich, dass viele Krankenkassen seit einigen Jahren zumindest anteilig die Kosten für die Behandlung übernehmen.

Als Alternativmedizin hat es die Osteopathie längst vom Schattendasein ins Rampenlicht geschafft. „Das Bewusstsein der Patienten hat sich verändert“, beobachtet auch Anne Falkenthal, die als Osteopathin tätig ist. Ein Grund dafür sei natürlich, dass viele Krankenkassen seit einigen Jahren zumindest anteilig die Kosten für die Behandlung übernehmen. „Früher sind wir für Patienten aber oft auch nur die letzte Hoffnung gewesen, wenn andere Arztbesuche nichts gebracht haben.“ Heute würden viele Kunden zunächst den Osteopathen aufsuchen, um körperliche Beschwerden abzuklären oder sich ganz prophylaktisch durch­checken zu lassen.

Bereits seit 20 Jahren sind die Mitarbeiter der Naturheilpraxis Falkenthal für ihre Patienten da. Anne Falkenthals verstorbener Vater Jürgen hatte die Praxis 1999 in der Ringwiese in Jena gegründet. „Er hat als Heilpraktiker begonnen und sich 2007 zum Osteopathen fortbilden lassen“, erklärt die Tochter. Sie selbst ist gelernte Physiotherapeutin und absolvierte ihre ­Osteopathie-Ausbildung berufsbegleitend. „Osteopath ist kein eigenes Berufsbild“, so Anne Falkenthal. Nur Ärzte, Heilpraktiker oder Physiotherapeuten könnten sich an den vorwiegend privaten Schulen dafür weiterbilden lassen. Heute bietet die Praxis an allen drei Standorten ausschließlich Osteopathie an. „Es ist einfach ein anderes Arbeiten als in der Physiotherapie“, meint Anne Falkenthal. Sie könne sich ausreichend Zeit für jeden Patienten nehmen. „Ein Termin dauert zwischen 45 Minuten und einer Stunde.“ Vor der ersten Behandlung werde ein ausführliches Anamnese­gespräch geführt. „Wir müssen alles wissen, um Risiken ausschließen zu können.“ Nur so könne der Therapeut auch erkennen, ob das Leiden originär oder eine Folge-Erscheinung ist.

„Die Ursachensuche macht es spannend“, sagt Anne Falkenthal, die auch sehr viele Schwangere betreut. „Die Hebammen sind da sehr hinterher, schließlich hat es einen großen Einfluss auf die Geburt, ob die Frau ein gerades oder ein verdrehtes Becken hat.“ Auch wenn die Kleinen dann auf der Welt sind, könne die Osteopathie an vielen Stellen ansetzen: bei Schrei­babys und Kindern mit dem sogenannten Kiss-Syndrom, bei Koliken oder Stillproblemen gibt es Möglichkeiten zu helfen.

Insgesamt therapieren in der Praxis sechs Osteopathen Patienten aller Altersklassen. Aufgrund der steigenden Nachfrage ist 2015 ein dritter Standort in Saalfeld eröffnet worden, 2017 wurde die seit 2009 bestehende Praxis-Filiale in Quirla nach Eisenberg verlegt. Um die Terminplanung und den wirtschaftlichen Bereich kümmert sich Anne Falkenthals Mann René, der 2014 in das Familienunternehmen eingestiegen ist. „Wir freuen uns riesig, dass wir mit unserer Arbeit in 20 Jahren über 12.000 Patienten helfen konnten“, so die Familie.