Quirla/Möckern. Nachgehakt: Geschwister-Enten sollen nun eventuell geholt werden.

„Die Entchen schlagen sich ganz tapfer. Obwohl immer wieder Milane über dem Teich kreisen und der Fuchs gern vorbeischaut. Aber die Ziegen und die Enten verstehen sich bestens. Die zwei Ziegen verteidigen die Vögel auch“, sagte gestern Armin Seliger.

Seliger, der die Arbeit in der Weihertalmühle zwischen Quirla und Möckern ehrenamtlich unterstützt, hatte vor zehn Tagen fünf Stockenten aus Düsseldorf geholt, die an der Weihertalmühle ausgewildert worden sind. Auf der Terrasse einer ehemaligen Thüringerin, die Jena kurz vor der Wende verließ und in die Altbundesländer ging, ­hatten die Wild-Vögel in einem Blumentopf gebrütet. Acht Junge sind vor mehr als sechs Wochen geschlüpft, von denen fünf bereits eine neue Heimat im Saale-Holzland-Kreis gefunden haben. „Seit Donnerstag dieser Woche haben die fünf Enten auch das von Patrick Mäder eigens für sie gebaute Holzhäuschen auf dem Teich an der Mühle angenommen“, sagte Armin ­Seliger. Eventuell heute oder morgen wolle er die drei noch in Düsseldorf verbliebenen Vögel abholen und zu ihren Geschwistern nach Thüringen bringen – insofern sie bis dahin noch nicht davongeflogen sind.

Schneller als geplant haben weitere Tiere ein neues Zuhause an der Weihertalmühle gefunden. „Ein 84-jähriger Quirlaer wollte seine vier Hühner loswerden und sie töten. Da haben wir sie zu uns geholt“, sagte der ehrenamtliche Helfer und erzählte, dass die Hühner mittlerweile auch in Gesellschaft eines kleinen Hahns sind. „Den haben wir vom Holz-Brüstel, er ist Züchter. Das ist einer der drei Sieger beim Hähne-Wettkrähen zum Maibaumsetzen in Quirla in diesem Jahr. Er hat, wie die anderen zwei, in der vorgegebenen Zeit insgesamt 38-mal gekräht.“ Über das erste gelegte Ei konnte man sich am Donnerstag in der Weihertalmühle freuen.

Mehr Tiere sollen vorerst nicht aufgenommen werden, sagt Armin Seliger. Erst im September sollen zwei weiß-schwarze Thüringer Waldziegen die „tierische Bande“ im Weihertal vergrößern.