Rauda. Am Wochenende feiert die kleine Gemeinde ihr 800-jähriges Bestehen. Zu diesem Anlass ist eine neue Chronik erarbeitet worden

Mit dem Elektrohammer treiben die Männer lange Nägel für das Festzelt in den Boden. „Wir sind heute acht Mann, viele haben sich für den Aufbau extra Urlaub genommen“, sagt Hans-Jürgen Friedrich, Bürgermeister von Rauda. Am Wochenende feiert die Gemeinde ihr 800-jähriges Bestehen mit einem großen Festprogramm auf dem Sportplatz. Bei den Vorbereitungen dazu konnte sich Friedrich auf seine Raudaer verlassen: „Es ist rege mitgearbeitet worden – von allen Generationen“, freut er sich. Die Mitglieder des Gemeinderates hätten sich besonders engagiert, genauso wie Angelika Just.

Und trotz Raudas klammer Kasse hat die kleine Gemeinde ein schönes Programm auf die Beine gestellt. „Es ist im Vorfeld viel Geld für das Jubiläum gespendet worden, herzlichen Dank dafür“, so der Bürgermeister. In seinem Büro lagen diese Woche druckfrisch 150 Exemplare der neu erarbeiteten Chronik von Rauda, die am Sonnabend vorgestellt wird und auch erworben werden kann. Die Nachfrage nach dem Rückblick war sogar so groß, dass die Gemeinde bereits einen Nachdruck in Auftrag geben musste.

Erarbeitet wurde das Buch von Bernd Greibich, Dörte Hansen und Heinz Harnisch. Auf knapp 200 Seiten kann man unter anderem die Historie des Bergbaus und Kupferhammers, von Kirche und Schule, über ehemalige Gasthöfe und Bahnhöfe oder die Zeit während der beiden Weltkriege lesen. „Es ist wirklich ein sehr schönes Buch geworden“, lobt Friedrich die Arbeit der Autoren

Mit einer Andacht sollen am Sonnabend die Festivitäten beginnen. Dazu wird neben dem aktuell für Rauda zuständigen Pfarrer Rainer Hoffmann auch der frühere Geistliche, Pfarrer a.D. Klaus Habicht, erwartet. Nach der offiziellen Eröffnung durch Hans-Jürgen Dietrich gibt es dann vor allem für die jüngeren Besucher viel zu entdecken. „Wir haben eine Kindereisenbahn bestellt, mit der kostenlos gefahren werden kann“, erzählt der Bürgermeister. Die Jugendfeuerwehr aus Crossen zeigt eine Vorführung am Rauch-Haus. Die Größeren können ihre Geschicklichkeit beim Vogelschießen, Kegeln oder Darts trainieren oder ihr Glück an der Losbude versuchen.

Musik kommt von den Hohendorfer Musikanten. Für das leibliche Wohl sorgen die Raudaer Senioren mit einer Kaffeestube, die Jäger mit einer Wildsau am Spieß und die fleißigen Brater am Rost. Für den süßen Zahn gibt es Softeis und Zuckerwatte. Ab 20 Uhr startet dann ein Tanzabend mit der Band „Ad libitum“ und der Funkengarde des Bürgeler Faschingsclubs. Gegen 22 Uhr ist ein großes Feuerwerk über Rauda geplant. Parkplätze befinden sich unter anderem an der Bachbrücke, weitere werden ausgeschildert. Für das Jubiläum wird zudem die Geschwindigkeit an der Ortsdurchfahrt auf 30 km/h begrenzt. Heute ist ein letztes Treffen aller Helfer geplant, damit am Wochenende alles wie am Schnürchen funktioniert.

800 Jahre Rauda – auf einen Blick

Freitag, 6. September:

- ab 20 Uhr Disco im Festzelt, Eintritt: 2 Euro

Sonnabend, 7. September:

- 13 Uhr Andacht im Festzelt mit dem Posaunenchor Caaschwitz

- 14 Uhr Eröffnung des Festnachmittags durch den Bürgermeister und Vorstellung der neu erarbeiteten Chronik

- buntes Programm mit Mini-Eisenbahn, Vorführung der Jugendfeuerwehr Crossen, Vogelschießen, Darts, Kegeln, Losbude, Kinderschminken

- ab 20 Uhr: Live-Musik mit der Band Ad Libitum, Unterhaltungsprogramm mit den Tanzgruppen des Bürgeler Faschingsclubs und den Dancing Queens