Eisenberg. Würdevolles Herbstfest des Vereins zur Förderung der Hospizarbeit in Eisenberg und im Saale-Holzland-Kreis.

Es war eine würdevolle, eine überaus menschliche Veranstaltung: Anlässlich des Welthospiz­tages am 12. Oktober hatte der Verein zur Förderung der Hospizarbeit in Eisenberg und im Saale-Holzland-Kreis am Sonnabend zu seinem jährlichen Herbstfest in den Hörsaal der Waldkliniken Eisenberg eingeladen.

In feierlichem Rahmen ist etwa 40 Menschen gedacht worden, die in diesem Jahr durch ­ehrenamtliche Mitglieder des ambulanten Hospizdienstes auf ihrem letzten Lebensweg begleitet worden sind. Der Name jedes Verstorbenen wurde genannt – und für ihn ein Ahornblatt an einen Strauß aus Zweigen gehängt. So sind die Toten in die Mitte der etwa 30 Gäste geholt worden und hat man Trauer und Verlustschmerz Raum gegeben.

Der Vorstand des Hospiz­vereins versäumte es auch nicht, ein Ahornblatt in Gedenken an die Opfer des rechten Terror­anschlages in Halle an einem Ast des Straußes zu platzieren.

Dass dem Verein seine Unterstützung gewiss ist, das betonte Eisenbergs Bürgermeister Michael Kieslich (CDU) in seiner Rede zum Herbstfest. Er sei dankbar dafür, dass es Menschen wie die Mitglieder des Hospizvereins gibt, die aktiv für andere eintreten. Wichtig sei aus seiner Sicht auch, dass sich in der allgemeinen Wahrnehmung in unserer Gesellschaft etwas ändert, was die Themen Sterben, Tod und Trauer angehe. Diese dürften nicht „weggeschoben“, sondern sollten vielmehr in der Gesellschaft integriert werden.

Auch Landtagsabgeordneter Mario Voigt (CDU) dankte den Ehrenamtlichen für ihren wichtigen Dienst. Der „tausendfache Dank der Gesellschaft“ sei ihnen gewiss. Er selbst habe gerade einen Trauerfall in der Familie, sagte Mario Voigt. „Es ist wichtig zu reden und sich Nähe zu geben. Der Tod ist Teil des Lebens, daran lässt sich nichts ändern. Aber gemeinsam lässt sich Verlustschmerz lindern.“

Der Hospizförderverein ist vor fünf Jahren gegründet worden. Derzeit habe er 15 aktive Mitglieder sowie zwischen zehn und 15 Fördermitglieder, die eine rein finanzielle, aber ebenso wichtige, Unterstützung leisten. Auch auf einige Sponsoren kann sich der Verein verlassen, der sich über Spendengelder trägt. Darüber informierte Vereinsvorsitzende Esta Knop. Ziel der Vereinsarbeit ist es dabei zu helfen, den Hospizgedanken zu verbreiten und Öffentlichkeitsarbeit im Umgang mit Sterben, Tod und Trauer zu leisten. So präsentiert sich der Verein zum Beispiel beim Stadtfest in Eisenberg oder bei der „Kunst im Bogengarten“ zum Tag des offenen Denkmals in der Kreisstadt.

Ein Projekt des Hospiz­vereins, das sich besonderer Beliebtheit erfreue, sei das therapeutische Malen. Ende dieses Jahres laufe die dreijährige Finanzierung aus, die bisher von der katholischen Kirche Eisenberg übernommen wird, sagte Pfarrer Andreas Tober . Er konnte aber auch informieren, dass ab dem 1. Januar 2020 die Share Value Stiftung mit Sitz in Erfurt für zwei Jahre zugesagt habe, Geld für die Weiterführung des Projektes zur Verfügung zu stellen. Nach wie vor soll die Mal-Therapie dann in den Räumen des Eisenberger Kunstvereins und im Pfarrhaus stattfinden.

In diesem Jahr wird noch gemalt am 23. Oktober und am 6. November im Kunstverein sowie am 20. November im Pfarrhaus.