Schkölen. Veranstalter wollen keine Weiterverbreitung der Krankheit riskieren. Der finanzielle Schaden dürfte fünfstellig ausfallen.

Die Hausmesse des Landtechnik-Betriebs Schköland am Freitag und Sonnabend ist abgesagt – aus Sorge vor einer Verbreitung des Corona-Virus. Das sagte Schköland-Geschäftsführer Andreas Hennig unserer Zeitung. Man habe das Gesundheitsamt des Kreises mit Blick auf die aktuelle Berichterstattung rund um die Ausbreitung der Krankheit um eine Empfehlung gebeten und anschließend so entschieden. Man habe vermeiden wollen, womöglich erst am Freitag abzusagen, sofern dann erst eine behördliche Entscheidung ergeht. „Wir verlegen es auch nicht, sondern sagen für dieses Jahr ab.“

Am Montag sei noch keine klare Auskunft der zuständigen Ämter zu bekommen gewesen, also habe man am Mittwoch noch einmal nachgefragt und sei anschließend auch ohne Verbot aus dem Amt zu dem Schluss gekommen, dass eine Absage das Beste sei. „Die Versorger haben wir bereits informiert“, so Hennig. Auch die Aussteller habe man informiert. 4000 bis 6000 Gäste habe man erwartet – darunter auch Gruppen aus Schulen und Kindergärten, die in den vergangenen Jahren hohes Interesse an der gezeigten Landtechnik hatten.

Finanzieller Schaden für Schkölener noch nicht klar

Das Gesundheitsamt des Kreises betont auf Nachfrage unserer Zeitung, Veranstaltungen würden derzeit nicht untersagt. Es liege im Ermessen des Veranstalters – nötige Rahmenbedingungen sollten jedoch geschaffen werden. Dazu gehören etwa ausreichend Handwaschmöglichkeiten. Diese Empfehlung gelte auch für Messen wie die in Schkölen. Die offizielle Linie kann sich allerdings je nach Lage auch ändern, daher wollte man in Schkölen nichts riskieren.

Das bleibt für die beteiligten Unternehmen nicht ohne Folgen: „Der finanzielle Schaden ist noch nicht genau abzusehen“, sagt Hennig. Wahrscheinlich liege er zwischen 20.000 und 50.000 Euro. „Das betrifft Aufbauarbeiten, die wir schon hatten, Logistikfirmen, die etwas zu uns transportiert haben.“ Traktoren oder Mähdrescher, die ihren neuen Besitzern feierlich mit Blumenstrauß zur Messe übergeben werden sollten, sind bereits angeliefert. „Wir machen noch ein Foto mit einer Drohne von oben.“

Ebenfalls betroffen ist die Agrargenossenschaft Schkölen. „Wir müssen als Lebensmittelproduzent ohnehin vorsichtig sein“, sagt Birgit Köbe. Sie ist kaufmännische Mitarbeiterin des Betriebs. Man müsse davon ausgehen, dass angesichts der aktuellen Lage wohl weniger Gäste gekommen wären. Bedauerlich sei das trotzdem. „Wir sind die erste größere Veranstaltung des Jahres in der Gegend nach dem Fasching.“ Die Genossenschaft wollte zum Beispiel ihren Fisch und andere Produkte verkaufen. „Aber es geht ja nicht nur ums Verkaufen.“ Die Ausstellung habe sich als gesellschaftlicher Treffpunkt längst etabliert – auch zahlreiche andere Betriebe wollten ihr Können zeigen – bis hin zum Straußenfarmer.