Spurensuche: Wie der Mohr nach Eisenberg kam

Mohrenbrunnen Eisenberg

Mohrenbrunnen Eisenberg

Foto: Angelika Munteanu

Eisenberg.  Die Luxemburg-Stiftung lädt interessierte Bürger Eisenbergs zu einem Gespräch mit dem Jenaer Historiker Gero Fedtke ein.

Das „Mohrenfest“ in der Kreisstadt sorgt wegen seines Namens immer wieder für teils heftige Debatten. Nun will der Linke-Kreisverband in Form eines Gesprächs dazu beitragen, die Historie näher zu beleuchten.

Am 2. Juni 2022 um 18 Uhr lädt die Rosa Luxemburg Stiftung Thüringen zum Eisenberger Gespräch in den Scheithof Eisenberg ein. In Eisenbergs erster Chronik kann man lesen, der Graf von Eisenberg habe im Jahre 933 tapfer in der Schlacht von Riade gekämpft. Später veröffentlichen die „Eisenberger Nachrichten“ eine Sage, in der „Habesch“, ein Mann aus dem damaligen Äthiopien, in die Dienste dieses Grafen trat. Der Graf habe zwar tapfer gekämpft, sei aber umgekommen.

Was hat die Schlacht von Riade mit dem Eisenberger Wappen zu tun? Was verbindet die Eisenberger Brunnenfigur mit dem Schlosspark von Versailles und Südamerika? Die Rosa Luxemburg Stiftung lädt zu dieser Spurensuche ein.

Referent ist der Jenaer Historiker Gero Fedtke, der selbst familiäre Wurzeln in Eisenberg hat. Gero Fedtke ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Professur für Europäischen Diktaturenvergleich an der Friedrich-Schiller-Universität und studierte osteuropäische Geschichte, politische Wissenschaften und Slawistik an der Universität Köln. Er promovierte in Jena mit einer Dissertation zum Thema „Roter Orient: Muslimische Kommunisten und Moskauer Bolschewiki in Turkestan 1917 bis 1924“ . Davor war er unter anderem wissenschaftlicher Mitarbeiter der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora in Weimar.

Wer keine Möglichkeit zur Teilnahme hat, kann dem Vortrag am 18. Juni in ähnlicher Form im Eisenberger Friedenspark folgen.