St. Gangloff. Mittlerweile sind die Vögel Stammgäste im „Schwalbenfreundlichen Haus“ in St. Gangloff.

Für Kerstin Bärthel ist es jedes Jahr eine Freude, wenn „ihre“ Schwalben wieder ihr Haus als Aufzuchtstätte für den Nachwuchs auswählen. Dieses Jahr habe sie diesen Umstand dem Naturschutzbund mitgeteilt. „Und prompt haben wir eine Urkunde für ein ‚Schwalbenfreundliches Haus‘ erhalten“, freut sich Kerstin Bärthel, die sich seit vielen Jahren für den Umwelt- und Naturschutz engagiert. Auch den Schwalben eine Herberge zu geben, sei für sie ein kleiner Teil gelebter Naturschutz, meint sie. Die ländliche Gegend habe schon von jeher im Einklang mit der Natur gelebt und nicht erst, seit unsere Dörfer von Windkrafträdern, so groß wie der Berliner Fernsehturm, bedroht werden, sagt sie. Dass viele sich auch im Kleinen um die Natur, die Pflanzen und Tieren bemühen, zeigen die Bauerngärten. Überall blühe, summe und zwitschere es. Kühe, Pferde, Schafe und Ziegen weiden auf den Wiesen. Dorfbewohner bauen Obst und Gemüse an, setzen auf Eigenversorgung mit wirklichen Bio-Produkten. „Auch in St. Gangloff, meinem Dorf, ist das so. Es werden jede Menge Nistkästen für unsere Vögel aufgehängt, Wochenstuben für Fledermäuse gepflegt, Schwalben sind immer willkommene Gäste. Jeder freut sich, wenn der Rotmilan majestätisch am Himmel seine Kreise zieht“, erzählt sie. Lässt sie ihre Blicke schweifen, sieht sie Wald, Felder, den Himmel, also pure Natur. Aber eine Sorge bewegt sie sehr. „Wie lange bleibt uns diese Idylle erhalten, wenn die Welt mit Windrädern gerettet werden soll, wir dabei aber die Natur zerstören?“, stellt sie in den Raum.