Bürgel-Thalbürgel. Warum in Thalbürgel ein Ort entsteht, den viele Menschen seit langem vermissen

Am Freitag wurde in feierlicher Zeremonie in Thalbürgel der Grundstein für das neue Gemeindezentrum an der Klosterkirche Thalbürgel gelegt.

Es war ein Moment, auf den die Stiftung Klosterkirche Thalbürgel und alle Beteiligten sehr lange hingearbeitet hatten. Für das ambitionierte Großprojekt wurde während der jahrelangen Vorbereitungen viel Unterstützung eingeworben. Da verwunderte es nicht, dass viele Ehrengäste der Andacht beiwohnten, durch die Pfarrer Eckhard Waschnewski, Vorsitzender des Stiftungsvorstands, führte.

In Thalbürgel wurde am Freitag der Grundstein für das neue, barrierefreie Gemeindezentrum gelegt.
In Thalbürgel wurde am Freitag der Grundstein für das neue, barrierefreie Gemeindezentrum gelegt. © Martin Schöne

Waschnewski begrüßte nicht nur den Ministerpräsidenten Thüringens, Bodo Ramelow (Linke), den CDU-Bundestagsabgeordneten Albert Weiler und den CDU-Fraktionsvorsitzenden im Thüringer Landtag, Mario Voigt, sondern auch viele weitere Gäste und Beteiligte. Er zeigte sich glücklich, dass man mit dem Gemeindezentrumsprojekt unter dem Motto „Mitten im Leben“ an historischer Stelle auf etwas aufbauen könne und gleichzeitig etwas Neues schaffe.

Kurze Augenblicke des Innehaltens

In dem Gemeindezentrum sollen Menschen künftig den „Geist der Liebe Gottes“ spüren. Dank vieler Förderer und Unterstützer solle ein Ort des Betens und Arbeitens entstehen, der Mitmenschlichkeit, Nächstenliebe und des Friedens. Musikalisch bereicherte das Violinspiel von Donata Sailer immer wieder die Zeremonie. Die Klänge und das Gebet ließen die Anwesenden für kurze Augenblicke innehalten, bevor das straffe Programm an der frischen Luft mit den Grußworten der politischen Förderer voranschritt.

Ein Signal des Aufbruchs

Donata Sailer spielt die Violine.
Donata Sailer spielt die Violine. © Martin Schöne

Bodo Ramelow berichtete, dass es nunmehr sein dritter Besuch in Thalbürgel in der Sache sei. Er unterstütze das Vorhaben besonders aufgrund der Tatsache, dass mit dem Projekt nicht nur eine historische Sicherung erfolge, sondern eine Inwertsetzung für die zukünftige Nutzung. Es entstehe ein Ort der Begegnung, der Kultur, Musik, des Miteinanders. „Also alles, was wir jetzt 18 Monate lang vermisst haben“, hielt der Ministerpräsident fest und dankte den Engagierten. Auch Albert Weiler blickte auf seine Beteiligung an der Mittelbeschaffung zurück, dankte Ramelow für dessen „Einsatz für ein ungewöhnliches Projekt“ und richtete das Scheinwerferlicht vor allem auf das Wirken von Eckhard und Anne Waschnewski. Mario Voigt zeigte sich ob der Verbindung von Tradition und Moderne an dieser Stelle überzeugt, dass Thalbürgel noch von sich reden machen werde. Er sah in dem Projekt ein Signal der Befähigung, des Aufbruchs.

Die Zeitkapsel wird in den Boden verbracht.
Die Zeitkapsel wird in den Boden verbracht. © Martin Schöne

Anne Waschnewski erläuterte vor der Verbringung einer Zeitkapsel in den Boden deren Inhalt: Darunter etwa die Urkunde zur Grundsteinlegung, tagesaktuelle Zeitungsausgaben, eine Darstellung von Vereinsaktivitäten und Beteiligten, Unterlagen zur Geschichte, eine Flasche Wein und ein kleiner Engel, gefertigt von Blinden in Afrika.

Abschließend hielt Pfarrer Waschnewski fest, der Rohbau beginne am Pfingstdienstag. Für den Bau des Gemeindezentrums und umgebende Anlagen sind 2,6 Millionen Euro veranschlagt, für die spektakuläre Dachkonstruktion in Form einer Welle noch einmal 950.000 Euro sowie noch einmal rund eine halbe Millionen Euro für die Außenanlagen.